Wirtschaft

Aer Lingus wird unabhängiger Kartellamt bremst Ryanair aus

Michael O'Leary muss eine Niederlage verkraften.

Michael O'Leary muss eine Niederlage verkraften.

(Foto: REUTERS)

Die britischen Wettbewerbsbehörden versetzen Ryanair im Ringen um die Übernahme der irischen Fluggesellschaft Aer Lingus einen schweren Rückschlag. Doch Konzernchef O'Leary gibt sich nicht geschlagen und spricht von einer "bizarren" Entscheidung.

Die angestrebte Übernahme von Aer Lingus rückt für Ryanair in immer weitere Ferne. Nun machte die britische Wettbewerbsbehörde dem führenden Billigflieger einen Strich durch die Rechnung und forderte das Management auf, die Anteile am Konkurrenten deutlich zu reduzieren.

Die hohe Beteiligung von Ryanair an Aer Lingus schränke den Wettbewerb auf den Flugrouten zwischen Großbritannien und Irland ein, befand die Behörde. Deshalb müsse der Anteil von derzeit knapp 29 Prozent auf 5 Prozent verringert werden. Ryanair bemüht sich seit sieben Jahren um Aer Lingus und hat das Aktienpaket als Startbasis für eine Übernahme aufgebaut.

Unternehmenschef Michael O'Leary bezeichnete die Entscheidung des Kartellamts als "bizarr und offenbar falsch" und kündigte Berufung an. Damit könnte sich der Rechtsstreit noch Jahre hinziehen. An Aer Lingus besitzt die irische Regierung einen Anteil von 25 Prozent, die Golf-Airline Etihad hält 3 Prozent.

EU sieht Wettbewerb gefährdet

Erst vor sechs Monaten hatte die EU-Kommission den dritten Versuch von O'Leary blockiert, die irische Gesellschaft ganz zu übernehmen. Nach einer mehrmonatigen Wettbewerbsprüfung war die Behörde zu dem Schluss gekommen, dass der geplante Zusammenschluss den freien Wettbewerb auf 46 Strecken von und nach Irland zu behindern droht. Ryanair und Aer Lingus sind mit Abstand die wichtigsten Luftfahrtunternehmen, die Flüge von und nach Irland anbieten. Ihr gemeinsamer Marktanteil bei Kurzstreckenflügen ab Dublin betrug im vergangenen Jahr 87 Prozent.

Ryanair hatte zuvor versucht, mit Zugeständnissen die Bedenken der Wettbewerbshüter zu zerstreuen. So wollte das Unternehmen Teile des Aer-Lingus-Kurzstreckengeschäfts an Konkurrenten wie die britische Fluglinie Flybe verkaufen, um so den Wettbewerb auf den Strecken aufrechtzuerhalten. Ryanair hat auch gegen die Entscheidung der EU-Kommission Einspruch eingelegt.

Quelle: ntv.de, jga/rts/DJ

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