Keine Lieferung an Amazon Kartellamt prüft Asics
27.06.2012, 01:15 Uhr
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Diverse Sportartikelhersteller liefern nicht an Händler, die über Amazon und Ebay verkaufen. Das Bundeskartellamt prüft diese Praxis. Gegen das japanische Unternehmen Asics läuft bereits ein Verfahren.
Das Bundeskartellamt nimmt sich führende Sportartikelhersteller vor. Laut "Financial Times Deutschland" läuft derzeit ein Verfahren gegen Asics, einen japanischen Anbieter von Laufschuhen. Gegen den deutschen Branchenriesen Adidas lägen Beschwerden vor. Grund ist ein Lieferstopp verschiedener Hersteller an Händler, die über Amazon oder Ebay verkaufen.
"Uns liegen verschiedene Beschwerden vor - auch bezüglich der geplanten Änderungen bei Adidas", sagte ein Sprecher des Amtes der FTD. Adidas hatte jüngst bestätigt, künftig keine Händler mehr zu beliefern, die ihre Ware in offenen Plattformen wie Amazon und Ebay weiterverkaufen. Asics verfährt offenbar ebenso.
Nach Informationen der Zeitung plant auch Nike neue Lieferregeln für Händler, die über derlei Seiten im Web weiterverkaufen. Amazon sei kein von Nike autorisierter Händler, sagte ein Sprecher des Sportartikelherstellers, wollte sich zu Details aber nicht äußern.
Das Kartellamt vermutet, dass es durch die neue Praxis zu Einschränkungen im Wettbewerb kommt. Nach FTD-Informationen hatte ein Händler die Behörde angerufen, weil Asics die Lieferungen an ihn gestoppt hatte - er soll sich nicht an Preisvorgaben für Laufschuhe gehalten haben. Adidas hatte seinen Rückzug aus offenen Plattformen damit begründet, dass die Produkte nicht angemessen präsentiert werden. In der Branche wird dies als vorgeschobenes Argument bezeichnet.
Quelle: ntv.de, dpa