Geldautomatengebühren Kartellamt rügt Banken
16.04.2011, 11:24 UhrNoch immer zocken einige Banken Kunden anderer Geldinstitute bei der Benutzung ihrer Geldautomaten kräftig ab. Mitunter müssen bis zu zehn Euro berappt werden. Das Bundeskartellamt will nun dagegen verstärkt vorgehen.
Im Streit um überzogene Gebühren an Geldautomaten erhöht das Bundeskartellamt den Druck auf die Banken. "Wir haben eine Befragung von mehr als 500 Kreditinstituten aus dem Sparkassen- und Genossenschaftssektor eingeleitet, um die Effekte aus der Einführung des direkten Kundenentgelts zu untersuchen", sagte ein Sprecher der Behörde der "Welt".
Das Kartellamt setzt dabei den Instituten, die von Kunden anderer Geldhäuser dem Bericht zufolge zum Teil immer noch bis zu zehn Euro pro Transaktion verlangen, ein Ultimatum von sechs Monaten. "Im nächsten halben Jahr wird sich das Bundeskartellamt monatlich einen Überblick über die Entwicklungen bei Geldautomatendienstleistungen verschaffen und im Anschluss daran über das weitere Vorgehen entscheiden", betonte der Sprecher.
Seit dem 15. Januar können Bankkunden direkt beim Abheben an Automaten fremder Institute die anfallenden Gebühren ablesen. Sie können dann selbst entscheiden, ob sie zahlen wollen oder den Vorgang abbrechen und zu einem anderen Automaten gehen. Darauf haben sich Privatbanken, Genossenschaftsbanken und Sparkassen nach monatelangem Streit geeinigt. Auf eine gemeinsame Obergrenze konnten sich die Institute dagegen nicht verständigen. Lediglich die Privatbanken, wie Deutsche Bank, Postbank und Commerzbank, einigten sich auf maximal 1,95 Euro.
Die Neuerung führte bei vielen Banken tatsächlich zu den erhofften Gebührensenkungen. Doch nach einer Auswertung der ING Diba, gibt es weiterhin Geldhäuser, die fremden Kunden einen zweistelligen Euro-Betrag in Rechnung stellen. So mussten laut "Welt" ING-Diba-Kunden in den vergangenen drei Wochen allein bei sechs Banken zehn Euro zahlen.
Quelle: ntv.de, rts