Wirtschaft

Pläne für Osram-IPO Kein Stellenabbau bei Siemens

Die Siemens-Tochter geht aufs Parkett

Die Siemens-Tochter geht aufs Parkett

(Foto: dapd)

Der erneute Konzernumbau bei Siemens soll nach Aussagen von Vorstandschef Peter Löscher nicht zum Stellenabbau führen. "Eher das Umgekehrte wird der Fall sein", sagt Löscher. Die stärkere Fokussierung der künftig vier Geschäftsfelder werde allerdings für "einzelne Mitarbeiter" zu Veränderungen innerhalb des Konzerns führen.

Siemens will seine Tochter Osram nicht durch einen Stellenabbau für den geplanten Börsengang aufhübschen. "Das steht überhaupt nicht an", sagte Konzernchef Peter Löscher. Der Münchener Technologiekonzern will gleich im ersten Schritt die Mehrheit an der Leuchtmitteltochter abgeben. Siemens werde sich auf einen Minderheitsanteil zurückziehen, sagte Finanzchef Joe Kaeser in einer Telefonkonferenz. Er legte sich allerdings nicht fest, wie hoch die Beteiligung von Siemens dann noch sein werde. Kaeser kündigte an, dass die Konzernmutter Osram noch "solide mit Kapital ausstatten" werde. Für die Tochter strebe Siemens ein Bonitätsrating von "A-" oder "BBB+" an.

Mit dem Kapitalpolster soll Osram gegen künftige Schwankungen aus dem Bereich der Leuchtdioden-Technik gewappnet werden, sagte Kaeser. Zudem böten sich Chancen aus der Konsolidierung der Licht-Branche. "Es wird eine Menge von Gelegenheit zur Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen geben", sagte Löscher. Einen Mehrheitsverkauf der Tochter an einen Konkurrenten oder Finanzinvestoren hält Kaeser für unwahrscheinlich. Vielmehr würden technologieaffine Anleger in Osram investieren.

Zum Wert der Tochter hielt sich Siemens noch bedeckt. Analysten veranschlagten Osram als Ganzes auf knapp sechs Mrd. Euro. Aus den Gründen für die Trennung der zuletzt hochrentablen Sparte machte Kaeser indes keinen Hehl. Der Kapitalbedarf von Osram für die Fortentwicklung der Lichttechnik stehe in immer geringeren Verhältnis zu den Synergien, die für andere Konzernteile entstehen. Siemens hat sich zum Ziel gesetzt, eine Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE) von 20 Prozent zu erwirtschaften.

Auch ohne Osram peilt Vorstandschef Löscher an, in den kommenden Jahren auf einen Konzernumsatz von 100 Mrd. Euro zu kommen. Ein neu zugeschnittener, vierter Konzernsektor "Infrastruktur und Städte" soll das Wachstum zusätzlich ankurbeln. Allerdings räumte er ein, dass zum Erreichen des Ziels auch Zukäufe in Frage kommen.

Quelle: ntv.de, sla/rts/dpa

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