Finanzinvestor erlebt sein blaues Wunder Keiner will die Schlümpfe
16.05.2013, 17:16 Uhr
HgCapital erlebt mit den Schlümpfen sein blaues Wunder.
(Foto: picture alliance / dpa)
2006 kauft HgCapital den deutschen Spielzeughersteller Schleich, bekannt etwa für seine Schlumpf-Figuren. Nun will der britische Finanzinvesor aussteigen. Doch die Interessenten für Papa Schlumpf und Co. fehlen. Die Preisvorstellungen sind das Problem.
Der britische Finanzinvestor HgCapital bleibt auf den "Schlümpfen" sitzen. Der Verkaufsprozess für den schwäbischen Spielzeug-Hersteller Schleich sei auf Eis gelegt worden, sagten drei mit dem Vorgang vertraute Personen. Die Preisvorstellungen des Eigentümers hätten sich angesichts der zahlreichen Baustellen des Unternehmens aus Schwäbisch Gmünd nicht erfüllt.
Das operative Ergebnis (Ebitda) von Schleich hatte 2012 die angepeilten 30 Mio. Euro verfehlt und war auf 18 Mio. Euro gesunken. Schleich setzt mit rund 350 Mitarbeitern rund 100 Mio. Euro um.
Die weiß-blauen "Schlumpf"-Figuren aus der gleichnamigen Zeichentrick- und Comicserie machen bei Schleich nur noch fünf bis acht Prozent des Umsatzes aus. Zwei Drittel entfallen auf Bauernhof- und Wildtierfiguren, außerdem gibt es Ritterfiguren und handbemalte Saurier.
HgCapital hatte 200 Mio. Euro für das Unternehmen verlangt, das die Briten 2006 für 165 Mio. Euro gekauft hatten. Interessenten hätten aber nur 160 Mio. geboten. "Schleich hat sich gut entwickelt. Die Frage ist, wann Käufer das angemessen honorieren", sagte ein Insider aus dem Umfeld des Eigentümers. HgCapital hatte die Investmentbank Goldman Sachs mit dem Verkauf beauftragt. Beide wollten sich zu der Absage nicht äußern.
Quelle: ntv.de, rts