Wirtschaft

Kein Ende der Sparorgie Iren müssen weiter bluten

Irland will "nie mehr zu den Praktiken zurückkehren, die unsere Wirtschaft in den Abgrund gestürzt haben."

Irland will "nie mehr zu den Praktiken zurückkehren, die unsere Wirtschaft in den Abgrund gestürzt haben."

(Foto: REUTERS)

Irlands Ministerpräsident Kenny hat sein Volk bereits vorgewarnt: Seine Regierung wird auch im kommenden Jahr Einsparungen in Milliardenhöhe vornehmen. Zudem kommt auf die Iren eine Erhöhung der Mehrwertsteuer zu. Bis 2015 will Irland die EU-Defizitgrenze von drei Prozent erreichen.

Ein Jahr nach der Gewährung der den Milliardenhilfen von Europäischer Union und Internationalem Währungsfonds (IWF) setzt die irische Regierung ihren harten Sparkurs fort. Vor dem Parlament in Dublin kündigte der Minister für öffentliche Ausgaben, Brendan Howlin,  Einsparungen im nächsten Etat in Höhe von 2,2 Milliarden Euro an. Zuvor hatte Premierminister Enda Kenny seine Landsleute bereits auf weitere Einschnitte eingestimmt.

Regierungschef Enda Kenny kündigt vor laufender Kamera weitere Einschnitte an.

Regierungschef Enda Kenny kündigt vor laufender Kamera weitere Einschnitte an.

(Foto: AP)

Rund die Hälfte der 2,2 Milliarden Euro will Howlin bei den Sozial- und Bildungsausgaben einsparen. Zusätzliche Einnahmen in Höhe von 1,6 Milliarden erwartet die irische Regierung durch Steuererhöhungen. Dabei dürfte es eine Anhebung der Mehrwertsteuer geben. Es ist der vierte Sparhaushalt seit dem Zusammenbruch der irischen Wirtschaft im Jahr 2008.

In einer Fernsehansprache hatte Kenny seinen Landsleuten bereits zuvor angekündigt, dass der Staatshaushalt 2011/2012 "hart" sein werde. Seine Regierung habe keine andere Wahl, sagte Kenny. Allen Anstrengungen zum Trotz gebe Irland jährlich 16 Milliarden Euro mehr aus, als es einnehme. "Wir stecken immer noch in der Krise", sagte er in der ersten Rede eines irischen Regierungschefs zur Lage der Nation seit 1986.

Irland war im November 2010 nach dem Zusammenbruch seiner Wirtschaft im Zuge der globalen Finanzkrise gezwungen, von EU und IWF ein Hilfspaket in Höhe von 85 Milliarden Euro anzunehmen. Im Gegenzug für die Hilfen verpflichtete sich Dublin zu Reformen und Kürzungen.

Der mit EU und IWF ausgearbeitete Rettungsplan sieht vor, das Defizit im kommenden Jahr auf 8,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu bringen, um bis 2015 die EU-Grenze von drei Prozent zu erreichen.

Quelle: ntv.de, AFP

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