Wirtschaft

Überweisung an bereits tote Bank KfW einigt sich mit Ex-Vorstand

Die Überweisung von 320 Millionen Euro an die bereits insolvente US-Bank Lehman Brothers am 15. September 2008 beschäftigt die KfW noch heute. Nun erzielt das staatliche Geldinstitut eine Einigung mit Ex-Vorstand Fleischer. Der Manager und ein weiterer Vorstandskollege waren wegen des Vorfalls entlassen worden.

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(Foto: picture alliance / dpa)

Die staatliche KfW-Bank hat sich gut drei Jahre nach einer Millionenüberweisung an die US-Pleitebank Lehman Brothers mit ihrem Ex-Vorstand Peter Fleischer geeinigt. Die KfW habe im Auftrag des Verwaltungsrats einen Vergleich mit Fleischer geschlossen, sagte ein Sprecher. Zu Details wollte er sich nicht äußern. Die "Welt" schrieb, der entlassene Manager erhalte zunächst eine sechsstellige Einmalzahlung und nach einer Übergangszeit eine Pension.

Die KfW hatte am Morgen des 15. September 2008 in einem Devisengeschäft knapp 320 Millionen Euro an Lehman überwiesen - die US-Investmentbank war aber schon in die Insolvenz gerutscht. Der KfW-Verwaltungsrat aus Bund und Ländern hatte deshalb die Vorstandsmitglieder Fleischer und Detlef Leinberger entlassen.

Fleischer hatte gegen die Kündigung geklagt. Die Bank warf ihm laut "Welt" vor, nicht genug Vorkehrungen getroffen zu haben, um die Fehlüberweisung zu verhindern. Fleischer habe dies zurückgewiesen und argumentiert, die entscheidenden Fehler seien an anderer Stelle in der Bank gemacht worden. In diesem Zusammenhang seien auch Vorwürfe gegen Bankchef Ulrich Schröder laut geworden.

Die KfW hatte nach Angaben des Blattes bereits im Sommer 2010 ein ähnliches Vergleichsangebot gemacht, was sie aber nach Intervention aus der Bundesregierung zurückgezogen habe. Ein neues Angebot mit deutlich schlechteren Konditionen habe der Manager abgelehnt. Mit Leinberger hatte sich die KfW Ende 2010 auf einen Vergleich geeinigt.

Quelle: ntv.de, dpa

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