Drei Männer angeklagt Kiener-Affäre weitet sich aus
05.05.2011, 17:52 UhrHelmut Kiener hat beim Aufbau seines Schneeballsystems tatkräftige Unterstützung erfahren. Drei weitere Männer stehen nun vor den Schranken des Gerichts.
Der Fall des mutmaßlichen Anlagebetrügers Helmut Kiener zieht Kreise. Die Staatsanwaltschaft Würzburg erhob Anklage gegen weitere drei Mitarbeiter des Hedgefonds-Managers aus Aschaffenburg, gegen den seit zwei Monaten vor dem Landgericht Würzburg verhandelt wird.
Die Ermittler legen einem 81-jährigen, einem 65-jährigen und einem 36 Jahre alten Mann gewerbsmäßige Beihilfe zum Betrug in besonders schweren Fällen zur Last. Kiener hat bereits gestanden, ein Schneeballsystem aufgebaut zu haben, bestreitet aber, dass er dies von Anfang an vorgehabt habe.
Die neuen Anklagen erhöhen den Druck auf den Mitangeklagten Claus David Z., der sich als Opfer Kieners sieht und kein Geständnis abgelegt hat. Zwei der neuen Anklagen richten sich gegen Mitarbeiter von Z., die als Buchhalter die - letztlich falschen - Werte von Kieners Finanzanlagen errechnet hatten. Dies hätten sie wider besseres Wissens getan, wirft ihnen die Staatsanwaltschaft vor. Der dritte Beschuldigte sei ebenfalls eingeweiht gewesen, habe aber die Angaben als Buchprüfer trotzdem bestätigt.
Dem 51 Jahre alten Kiener wird vorgeworfen, die Banken BNP Paribas und Barclays sowie fast 5000 private Anleger, die in seine "K1-Fonds" investiert hatten, insgesamt um mehr als 340 Millionen Euro gebracht zu haben. Erst nach sechs Jahren flogen die Betrügereien im Herbst 2009 auf.
Quelle: ntv.de, rts