Wirtschaft

Mindeststundenlohn erhöht Kik reagiert auf Vorwürfe

Das Dauerfeuer von Medien und Gewerkschaften gegen die Lohnpolitik von Kik zeigt Wirkung. Der Textildiscounter hebt den Basislohn auf 7,50 Euro an. Das Unternehmen verkauft dies als ersten Schritt eines "langfristig geplanten Strategiewechsels".

Kik-Filiale in München.

Kik-Filiale in München.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Der wegen seiner Lohnpolitik in die Kritik geratene Textildiscounter Kik hebt den Basislohn für seine Beschäftigten um einen Euro auf 7,50 Euro an. Die Anhebung wirke sich in erster Linie für Aushilfskräfte in strukturschwachen Regionen positiv aus, erklärte das Unternehmen. In Ballungsräumen zahle das Unternehmen bereits höhere Stundensätze.

Die Neuregelung gilt laut Kik vom 1. Oktober an für die Beschäftigten in ganz Deutschland. Das Landesarbeitsgericht Hamm hatte im März 2009 die Bezahlung von zwei Minijobberinnen mit 5,20 Euro Stundenlohn als sittenwidrig eingestuft.

Das mehrheitlich zur Tengelmann-Gruppe gehörende Unternehmen betreibt im Inland 2480 Filialen und beschäftigt hierzulande rund 15.000 Menschen. Die Neuregelung bedeute eine Lohnerhöhung für mehr als 3000 geringfügig Beschäftigte, sagte eine Kik-Sprecherin. Sie sei der erste Schritt eines "langfristig geplanten Strategiewechsels".

"Schritt in die richtige Richtung"

Die Gewerkschaft Verdi reagierte darauf verhalten. Der Gewerkschaftssekretär für den Bereich Handel in Nordrhein-Westfalen, Folkert Küpers, sprach von einem Schritt in die richtige Richtung, "aber ob 7,50 Euro ausreichen, muss im Einzelfall gesehen werden", fügte er hinzu. Die 7,50 Euro lägen in vielen Fällen nach wie vor unter Tarif.

Der Handelsverband Deutschland (HDE), der die Einzelhandelsbranche repräsentiert, nannte die Entscheidung einen richtigen Schritt. Das geplante Mindestentgelt orientiere sich an der in den Tarifverträgen des Einzelhandels geregelten Lohnuntergrenze der untersten Tarifgruppe.

Quelle: ntv.de, wne/dpa

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