Rechtsstreit mit Deutscher Bank Kirch holt sich erneut Abfuhr
22.02.2011, 17:52 UhrIm jahrelangen Rechtsstreit zwischen Leo Kirch und der Deutschen Bank hat der Medienunternehmer erneut eine Niederlage einstecken müssen. Das Landgericht München wies eine Klage von Kirch gegen das Bankhaus auf Schadenersatz von rund 1,3 Milliarden Euro ab.
Kirch wirft der Deutschen Bank vor, sein Medienimperium in den Untergang getrieben zu haben. Konkret geht es um ein Interview des früheren Bankchefs Rolf Breuer, in dem dieser Anfang Februar 2002 die Kreditwürdigkeit des Unternehmens angezweifelt habe. Daraufhin hätten die Gläubigerbanken den Geldhahn zugedreht, argumentiert Kirch.
In dem Urteil ging es um Insolvenz der Kirch-Gesellschaft Print Beteiligungs GmbH. Die zuständige Richterin Brigitte Pecher sagte, dem Unternehmen sei durch das Interview kein Schaden entstanden, der der Deutschen Bank oder Breuer zuzurechnen sei.
Endlose Gerichtssaga
Der Bundesgerichtshof hatte für die betroffene Print Beteiligungs GmbH die Möglichkeit einer Schadenersatzforderung eingeräumt, sofern Kirch nachweise, dass das Interview von Breuer tatsächlich Grund für den Niedergang seines Medienimperiums war.
In einem anderen Verfahrensstrang in der schier endlosen Gerichtssaga steht eine weitere Verhandlung vor dem Oberlandesgericht München an. Insgesamt geht es in dem Rechtsstreit um Schadenersatzforderungen von 3,5 Milliarden Euro.
Wie lang sich der Rechtsstreit noch hinzieht, ist offen - zumal das Urteil des Landgerichts nicht der Endpunkt gewesen sein dürfte. Ein Sprecher von Kirch kündigte an, der Medienunternehmer wolle zunächst die Begründung des Urteils abwarten und danach weitere Schritte prüfen.
Quelle: ntv.de, rts