Wirtschaft

Modeunternehmer und Sportmäzen Klaus Steilmann ist tot

Der Bochumer Modeunternehmer und Sportmäzen Klaus Steilmann ist tot. Er starb in der Nacht zum Samstag im Alter von 80 Jahren nach längerer Krankheit. Steilmann prägte die Wendung "Mode für Millionen" und gilt als einer der erfolgreichsten Unternehmer der Nachkriegszeit.

Klaus Steilmanns Modeunternehmen entwickelte sich über die Jahrzehnte zum größten Textilunternehmen Europas.

Klaus Steilmanns Modeunternehmen entwickelte sich über die Jahrzehnte zum größten Textilunternehmen Europas.

(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)

Auf dem wirtschaflichen Höhepunkt 1991 setzte sein Konzern rund 1,8 Milliarden Mark um und beschäftigte mehr als 18 000 Menschen. Daneben machte Steilmann sich einen Namen als bedeutender Sportmäzen. Er förderte vor allem die Fußballer des SG Wattenscheid 09. Elf Jahre lang bis 1985 war er Präsident des Vereins. 2007 rief er eine "Klaus- Steilmann-Fußballschule" ins Leben.

Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU), selbst gebürtiger Bochumer, würdigte Steilmann. "Klaus Steilmann war nicht nur ein großer Unternehmer, sondern auch eine Persönlichkeit, die in vorbildlicher Weise unternehmerisches und bürgerschaftliches Engagement miteinander verband", betonte Lammert. Dies gelte nicht nur für seine "geradezu legendäre Aktivität" im Sport, sondern auch für vielfältiges gesellschaftspolitisches Engagement in seiner Heimatstadt Wattenscheid. Wattenscheid gehört mittlerweile zu Bochum.

Die Stadt Bochum würdigte Steilmanns "außergewöhnliches unternehmerisches, soziales und gesellschaftspolitisches Engagement". Steilmann habe die Geschicke der Stadt in den zurückliegenden Jahren entscheidend mitgestaltet. Betroffen äußerte sich auch der 1. Vorsitzende von Wattenscheid 09, Christoph Jacob. Steilmann habe immer ein offenes Ohr gehabt, wenn es um Sport, Kultur oder Kunst gegangen sei. "Ich habe ihn als liebevollen und absolut tollen Menschen kennengelernt", sagte Jacob der dpa in Essen.

Mit günstiger Mode zum Großkonzern

Als Sohn eines Gutsverwalters wurde Steilmann am 12. Juni 1929 in Neustrelitz/Mecklenburg geboren. 1958 gründete er in Wattenscheid sein Textilunternehmen. Mit modischer Kleidung zu günstigen Preisen stieg die Firma zu einem Großkonzern auf. In den 90er Jahren machten dann Preisverfall und zunehmende Konkurrenz dem Unternehmer zu schaffen. Angesichts einer drohenden Insolvenz verkaufte Steilmann im September 2006 sein Unternehmen schließlich an den italienischen Mischkonzern Miro Radici. Der Traditionsname blieb erhalten.

Steilmanns große Liebe war der Sport. Mit seiner finanziellen Hilfe spielte der Fußballverein Wattenscheid 09 1990 bis 1994 in der Bundesliga. Beim TV Wattenscheid förderte er die Leichtathleten. Als Mitglied des renommierten Club of Rome machte sich Steilmann auch durch umwelt- und industriepolitisches Engagement einen Namen.

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen