Wirtschaft

Kleine Trutzburg bei Commerzbank Kleinaktionäre nerven weiter

Die kostspielige Übernahme der Dresdner Bank durch die Commerzbank ist erneut Thema bei der hauptversammlung des Geldinstituts am 19. Mai. Drei Kleinaktionäre ziehen weiter dagegen zu Felde. Die Commerzbank hat Staatshilfen von 18,2 Milliarden Euro benötigt. Der Bund besitzt derzeit rund 25 Prozent an der Bank.

(Foto: Reuters)

Drei Kleinaktionäre der Commerzbank lassen bei ihrem Feldzug gegen die Übernahme der Dresdner Bank nicht locker. Die Commerzbank muss sich auch auf ihrer diesjährigen Hauptversammlung am 19. Mai mit Anträgen auf den Entzug des Vertrauens in den Vorstand und auf eine Sonderprüfung der Dresdner-Übernahme beschäftigen, wie aus einer Ergänzung der Tagesordnung hervorgeht. Um zusätzliche Tagesordnungspunkte zu erzwingen, brauchen Commerzbank-Aktionäre Aktien im Wert von rund 1,2 Millionen Euro, das sind weniger als 0,02 Prozent des Kapitals.

Ein fast gleich lautender Antrag auf Sonderprüfung von den gleichen Aktionären war im vergangenen Jahr mit einer Mehrheit von 89,5 Prozent abgeschmettert worden, obwohl sich auch die Aktionärsvereinigung DSW dafür ausgesprochen hatte. Das Trio hatte damals auch den Entzug des Vertrauens in Vorstandschef Martin Blessing gefordert, 95,6 Prozent stellten sich jedoch hinter den Bankchef. Vorstand und Aufsichtsrat der Commerzbank schlagen den Aktionären erneut vor, die Anträge abzulehnen.

Die Commerzbank hatte nach der Übernahme kurz vor der Finanzkrise Staatshilfe von insgesamt 18,2 Milliarden Euro gebraucht, dem Bund gehören rund 25 Prozent an der Commerzbank. 2009 schrieb die Bank 4,5 Milliarden Euro Verlust. "Angesichts dieser neuerlichen Verluste (...) drängt sich der Verdacht auf, dass der Vorstand die Aktionäre im Hinblick auf den Kauf der Dresdner Bank falsch informiert hat", heißt es in dem Antrag.

In einem dritten Antrag fordern die Kleinaktionäre die Abberufung des ehemaligen Allianz-Finanzchefs Helmut Perlet aus dem Aufsichtsrat. Die Allianz habe die Commerzbank über den Tisch gezogen, als sie ihr die Dresdner Bank verkaufte, heißt es in dem Antrag zur Begründung. Für die Sonderprüfung geben die Antragsteller einen Katalog mit 25 Fragen vor und schlagen den Münchner Wirtschaftsprüfer Rainer Kröll als Prüfer vor.

Quelle: ntv.de, rts

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