Die Trendwende ist in Sicht KlöCo begeistert Anleger
06.03.2013, 13:45 Uhr
Die KlöCo-Aktie war nach dem Einstieg von Knauf gefragt.
(Foto: picture alliance / dpa)
Tief in die roten Zahlen rutscht KlöCo im vergangenen Jahr. Dem Stahlhändler macht das schwache Marktumfeld zu schaffen. Allerdings zeigt sich das MDax-Unternehmen, in das der Gips-Milliardär Knauf groß eingestiegen ist, für das laufende Jahr optimistisch. Das erfreut Anleger und Analysten gleichermaßen.
Vor allem wegen der schwachen Stahlnachfrage in Europa und wegen des Preisdrucks hat der vom Baustoff-Unternehmer Albrecht Knauf ins Visier genommene Stahlhändler Klöckner & Co (KlöCo) 2012 einen Verlust eingefahren. Nach Anteilen Dritter wies das MDax-Unternehmen nach eigenen Angaben einen Fehlbetrag von 195 Mio. Euro aus. Im Vorjahr hatte KlöCo einen Gewinn von 12 Mio. Euro erzielt. Analysten hatten im Schnitt mit einem Verlust von 140 Mio. Euro gerechnet.
2013 will der Konzern vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen 200 Mio. Euro verdienen nach 62 Mio. Euro 2012. Mit Knaufs Interfer Holding habe es am vergangenen Freitag ein Gespräch gegeben. Die Holding unterstütze die Strategie von KlöCo-Chef Gisbert Rühl.
Knauf hatte im Februar überraschend eine Beteiligung von fast 8 Prozent an KlöCo gemeldet. KlöCo fürchtet eine Übernahme durch den Gips-Milliardär, der selbst mit Knauf Interfer im Stahlhandel aktiv ist. Knauf hatte für gut 70 Mio. Euro 7,82 Prozent an KlöCo gekauft. Er hatte sein Engagement als "strategisch" bezeichnet.
Vorsichtige Annäherung
Nun gingen die Unternehmen aufeinander zu. "Das Gespräch verlief in guter Atmosphäre", berichtete KlöCo. Die Interfer Holding habe ihr "strategisches und langfristiges Interesse sowie ihre konstruktive Haltung" bestätigt. "Eine Einbringung von Knauf Interfer oder anderweitige Verbindung mit Klöckner & Co war nicht Gegenstand des Gesprächs." Weitere Gespräche seien derzeit nicht geplant. Der Einstieg von Knauf hatte Spekulationen genährt, dieser könne Interfer mit KlöCo fusionieren.
KlöCo ist von der Stahlkrise hart getroffen worden. Vorstandschef Rühl hat deshalb zum Rotstift gegriffen. Ein Großteil der Maßnahmen sei bereits umgesetzt worden, erklärte der Manager. Seit September 2011 hat KlöCo 40 Standorte geschlossen und mehr als 1200 Stellen gestrichen. Auch den geplanten Rückzug aus Osteuropa hat das Unternehmen weitgehend abgeschlossen.
Die Aktien von KlöCo setzten sich an die Spitze des MDax. Die Titel gewannen 4,3 Prozent und notierten damit auf dem höchsten Stand seit über einem Jahr. Die Ergebnisse von KlöCo für 2012 und der Ausblick lägen weitgehend im Rahmen der Erwartungen, urteilte DZ-Bank-Analyst Harald Schnitzer.
Quelle: ntv.de, rts/DJ