Wirtschaft

Portemonnaie sitzt locker Konsumklima hellt sich auf

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(Foto: dpa)

Die Bürger sehen die Entwicklung der Konjunktur nicht mehr ganz so schwarz. Auch mit Blick auf ihr eigenes Einkommen sind sie optimistisch und bereit, Geld auszugeben. Doch das ist nur eine Momentaufnahme, warnen die Konsumforscher der GfK. Die Tendenzen sehen nicht ganz so positiv aus.

Die Verbraucherstimmung in Deutschland verbessert sich. Die Bürger schätzten die Entwicklung der Konjunktur zum zweiten Mal in Folge etwas besser ein als im Vormonat - wenn auch auf niedrigem Niveau. "Die Rezessionsängste, die noch im Sommer überaus stark erkennbar waren, sind leicht rückläufig", erläuterte das Nürnberger Marktforschungsunternehmen GfK seine monatliche repräsentative Studie. Demnach stiegen auch die Einkommensaussichten wieder merklich an. Entsprechend legte die Bereitschaft zu größeren Anschaffungen leicht zu. In der Folge kletterte der Konsumklimaindex für November auf 6,3 Zähler, nach revidiert 6,1 Punkten im Oktober.

Keine Entwarnung

Dass die zum zweiten Mal gestiegenen Konjunkturerwartungen eine Trendwende andeuten, beurteilen die GfK-Experten aber eher skeptisch. "Die Signale aus der Wirtschaft sind im Moment nicht sehr ermutigend." So würden die wichtigen Exporte in den Euro-Raum aufgrund der rezessiven Tendenzen in vielen Ländern geschwächt. Außerdem sei der Aufschwung am Arbeitsmarkt im Herbst zum Stillstand gekommen. Und die Wachstumsaussichten für 2013 seien deutlich nach unten revidiert worden.

Dennoch liegen die Erwartungen der Verbraucher an die Entwicklung der eigenen Einkommen auf ausgesprochen gutem Niveau. Dazu tragen neben den gesunkenen Rezessionsängsten vor allem der trotz allem sehr stabile Arbeitsmarkt sowie die gestiegenen Löhne bei. Außerdem sei die Inflationsrate zuletzt geringfügig gefallen, erläuterte die GfK. All dies sorge gemeinsam mit den niedrigen Zinsen zudem dafür, dass die Verbraucher ihr Geld lieber für werthaltige Anschaffungen ausgäben als zu sparen. Die GfK bestätigte daher ihre Prognose, dass der private Konsum in diesem Jahr real um ein Prozent wachsen wird.

Anstieg nicht überinterpretieren

Ökonomen hatten nur einen Wert von 5,9 Zählern erwartet. Dennoch fielen die Reaktionen eher verhalten aus. "Die Werte sind sicherlich nicht schlecht. Die gute Lage am Arbeitsmarkt hilft, das Verbrauchervertrauen auf einem hohen Niveau zu halten. Aber die Konjunkturperspektiven sind doch eingetrübt", meinte Thomas Amend, HSBC Trinkaus. Der aktuelle Anstieg sollte deshalb nicht überinterpretiert werden."

"Das ist ein gutes Zeichen. Die deutliche Beruhigung der Euro-Krise und der Finanzmärkte sorgen für ein stabileres Umfeld", kommentierte Christian Schulz von der Berenberg Bank die Zahlen. Allerdings wiesen andere Vertrauensindikatoren in eine andere Richtung. Die Unternehmen etwa würden die Aussichten wegen ihrer Exportabhängigkeit nicht so positiv bewerten. Für das Wachstum müsse man deshalb vorsichtig bleiben.

Für den Rest des Jahres sehe es schwach aus für die deutsche Wirtschaft, glaubt der Ökonom. Es werde zwar keine Rezession geben, aber eine Stagnation. 2013 könne es dann wieder aufwärts gehen, wenn sich der positive Trend beim Konsum fortsetze und ergänzt werde durch anziehende Exporte und Investitionen.

Quelle: ntv.de, sla/dpa/rts

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