"Rachefeldzug der Politik" Kopper verteidigt Nonnenmacher
19.11.2010, 12:03 UhrGute Freunde soll man niemals trennen; bei der HSH Nordbank geht das nun aber doch über die Bühne. Aufsichtsratschef Kopper verdeutlicht noch einmal seine Wertschätzung für den scheidenden Vorstandschef Nonnenmacher. Er verschießt dabei noch einmal Giftpfeile gegen die Politik in Hamburg und Schleswig-Holstein.
Der Aufsichtsratschef der HSH Nordbank, Hilmar Kopper, hat die Eigentümer des Geldinstituts im Streit um die Ablösung von Vorstandschef Dirk Jens Nonnenmacher scharf angegriffen. Die Forderung der Landesregierungen von Hamburg und Schleswig-Holstein, sich von Nonnenmacher zu trennen, sei ein "Rachefeldzug der Politik", sagte Kopper. Ihm sei nie verziehen worden, dass er den 2,9-Millionen-Euro-Bonus angenommen habe.
Kopper bezeichnete Nonnenmacher als hochintelligenten Mann. Er mache bei der HSH Nordbank einen guten Job. "Ohne ihn wäre die Bank nicht da, wo sie jetzt ist", lobte der ehemalige Chef der Deutschen Bank Nonnenmacher.
Dieser hat die angeschlagene Landesbank im dritten Quartal nach drei Jahren wieder in die schwarzen Zahlen zurückgeführt. Im kommenden Jahr soll das Institut insgesamt wieder Gewinne schreiben.
Suche nach einem Nachfolger
Hamburg und Schleswig-Holstein hatten Nonnenmacher nach einer Spitzelaffäre öffentlich ihr Vertrauen entzogen und Kopper beauftragt, einen Nachfolger zu suchen. Der Kontrollchef stellte sich erneut hinter Nonnenmacher: "Jetzt haben die schon so lange ermittelt und nichts gefunden, jetzt sollen sie mal aufhören."
Der Aufsichtsratschef sagte, die Suche nach einem neuen Mann für die Spitze der Bank gehe gut voran. Er hoffe, noch in diesem Jahr einen Nachfolger für Nonnenmacher zu berufen. Der Bankchef hatte gesagt, Kopper habe mit ihm noch nicht über seine Zukunft gesprochen. Bis zu einer möglichen Abberufung werde er "alles tun, was ich tun kann für die Bank".
Formal entscheidet über die Trennung der Aufsichtsrat, der am 2. Dezember zusammenkommt.
Quelle: ntv.de, rts