Wirtschaft

Offensive auf dem deutschen Markt L'Oréal will mehr versprühen

Bei L'Oréal hat man große Pläne. Der weltgrößte Hersteller von Kosmetikartikeln will nichts weniger als die Nummer eins in allen Einzelkategorien des deutschen Marktes werden. Als erstes hat man sich den Bereich der Deodorants vorgenommen.

Deutschlands Bürger geben im Schnitt rund 180 Euro im Jahr für Kosmetikprodukte aus.

Deutschlands Bürger geben im Schnitt rund 180 Euro im Jahr für Kosmetikprodukte aus.

(Foto: REUTERS)

Der weltgrößte Kosmetikhersteller L'Oréal will den deutschen Deo-Markt aufmischen und damit Platzhirschen wie dem Nivea-Hersteller Beiersdorf Marktanteile abknöpfen. "Das war ein Markt, den wir vernachlässigt haben", sagte der Deutschland-Chef von L'Oréal, Udo Springer. Der französische Konzern bringe in diesem Jahr neben Damen- auch Männer-Produkte auf den deutschen Deo-Markt, der mit einem Umsatzvolumen von etwa einer halben Milliarde Euro pro Jahr ein riesiges Potenzial biete.

Der Deo-Markt sei damit ungefähr so groß wie der Shampoo-Markt, erfordere aber lediglich etwa ein Viertel der Werbeausgaben von Haarpflege. In Frankreich besitze L'Oréal seit langem Erfahrungen mit Deodorants.

Nummer eins in allen Bereichen

Der französische Konzern wolle über kurz oder lang in allen großen Kosmetik-Einzelkategorien die Nummer eins in Deutschland werden. Dies sei bisher bei Luxus- und Apothekenkosmetik bereits der Fall. Bei Produkten für den Drogeriemarkt habe allerdings Beiersdorf und in der professionellen Haarpflege der Wella-Mutterkonzern Procter & Gamble die Nase vorn. Weitere Kosmetik-Konkurrenten sind der britisch- niederländische Konzern Unilever und die Henkel-Tochter Schwarzkopf.

L'Oréal-Konzernchef Jean-Paul Agon sagte auf Nachfrage, dass man sich weltweit nach Kaufgelegenheiten umschaue. Unglücklicherweise gebe es derzeit kein interessantes Übernahmeziel in Deutschland. Mit Jade habe man 1995 hierzulande schon eine wichtige Übernahme vollzogen.

"Deutsches Haar ist geschädigter"

Der deutsche Kosmetikmarkt ist laut L'Oréal der fünftgrößte der Welt nach USA, Japan, Brasilien und China. Der deutsche Verbraucher gebe pro Jahr im Schnitt 180 Euro für Kosmetikprodukte aus. Mit neuen und auf die deutschen Verbraucher zugeschnittenen Produkten wolle man auf Wachstumskurs bleiben. "Deutsches Haar ist geschädigter, deutsche Haut ist trockener", schilderte Springer ein paar Besonderheiten im Vergleich zum europäischen Durchschnitt.

2009 stieg der Umsatz von L'Oréal in Deutschland um 0,7 Prozent auf knapp 1 Milliarde Euro in einem um 1,4 Prozent geschrumpften Markt. Die Mitarbeiterzahl ging in Deutschland leicht auf knapp 1900 zurück. Als Hintergrund wurde das Zusammenlegen von Serviceabteilungen und Vertriebsteams genannt.

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen