Wirtschaft

Kleine und teure Sachen begehrt Ladendiebstahl geht zurück

Zwischen Juli 2009 und Juni 2010 sind in deutschen Läden Waren im Wert von knapp fünf Mrd. Euro verschwunden. Das ist für den deutschen Einzelhandel aber trotzdem eine gute Nachricht, denn sie zeigt, dass sich die Investitionen in Systeme zur Sicherung von Waren gelohnt haben.

Besonders kleine Dinge verschwinden schnell.

Besonders kleine Dinge verschwinden schnell.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Deutschen Supermärkten und Geschäften ist zuletzt durch Ladendiebstahl wieder weniger Schaden entstanden. Zwischen Juli 2009 und Juni 2010 verschwanden aus den Regalen der deutschen Einzelhändler Waren im Wert von knapp fünf Mrd. Euro, wie aus dem Globalen Diebstahlbarometer hervorgeht. Bereinigt um die Schwankungen beim Umsatz war das ein Minus von 4,3 Prozent.

Die Verluste durch Ladendiebstahl entsprachen etwa 1,1 Prozent des Umsatzes des gesamten Einzelhandels. Pro Haushalt machten die Diebstahl-Verluste der Studie zufolge 149 Euro aus. Die meisten Verluste gingen demnach auf Kunden zurück: Sie seien für 52,7 Prozent der Kosten durch Diebstähle verantwortlich gewesen. 26,1 Prozent seien auf unehrliche Mitarbeiter zurückzuführen, der Rest auf interne Fehler (15,8 Prozent) und Lieferanten (5,4 Prozent).

Den Geschäften und ihren Ladendetektiven gingen laut Untersuchung europaweit 3,4 Mio. Ladendiebe ins Netz. Davon waren zwar nur vier Prozent Mitarbeiter, bei den Mitarbeitern war der durchschnittliche Wert des Diebesgutes aber deutlich höher: Mit im Schnitt 1760 Euro war er das 15 Mal so hoch wie bei den stehlenden Kunden.

Klein und teuer

Geklaut wurden der Untersuchung zufolge vor allem kleine und teure Markenartikel. Diese seien besonders einfach weiterzuverkaufen. Betroffen seien bei Modeartikeln etwa Accessoires und Kinderkleidung, in Drogerien Rasierartikel und Parfums. Bei Lebensmitteln seien es Fleisch-Feinkost und Käse gewesen. Besonders begehrt seien aber auch alkoholische Getränke, Mobiltelefone sowie CDs und DVDs.

Der Rückgang sei vor allem auf höhere Investitionen in Systeme zur Sicherung von Waren und andere Maßnahmen zur Vorbeugung von Diebstählen zurückzuführen, erklärte das Institut für Einzelhandelsforschung im britischen Nottingham und das Sicherheitsunternehmen Checkpoint. Die deutschen Einzelhändler investierten demnach 1,25 Mrd. Euro in die Sicherheit. Das  seien 0,28 Prozent des Umsatzes und 7,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor gewesen. Im Jahr zuvor hatten die Unternehmen demnach noch wegen der Wirtschaftskrise stärker an der Sicherheit gespart.

Das Institut für Einzelhandelsforschung und Checkpoint befragten für das Globale Diebstahlbarometer nach eigenen Angaben in 42 Ländern insgesamt 1103 Einzelhändler mit insgesamt über 230.000 Standorten. In Deutschland befragten sie 40 Unternehmen mit fast 5400 Filialen.

Quelle: ntv.de, AFP

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