Wirtschaft

Alles für den IWF-Posten Lagarde geht auf Werbetour

On the road: Christine Lagarde macht sich auf den Weg.

On the road: Christine Lagarde macht sich auf den Weg.

(Foto: REUTERS)

Die Kandidatur für den Chef-Posten beim Internationalen Währungsfonds steht, jetzt geht Frankreichs Finanzministerin Lagarde auf Stimmenfang. Lagarde will in Brasilien, Indien, China und einigen afrikanischen Staaten um Zustimmung werben. Die Schwellenländer wollten eigentlich eigene Kandidaten an der IWF-Spitze sehen, doch die Hoffnung schwindet.

Frankreichs Finanzministerin Christine Lagarde will bei Besuchen in Brasilien, Indien, China und einigen afrikanischen Staaten für Zustimmung zu ihrer Kandidatur als Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF) werben. Am Montag werde sie zunächst nach Brasilien reisen, sagte Lagarde dem französischen Radiosender Europe 1. Am Mittwoch sollte nach brasilianischen Angaben zudem der mexikanische Notenbankchef Agustín Carstens in Brasilien eintreffen, der ebenfalls für den IWF-Chefposten kandidiert.

Die sogenannten BRICS-Staaten - die aufstrebenden Wirtschaftsmächte Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika - hatten die Forderung Europas kritisiert, Anspruch auf den IWF-Chefposten zu haben. Bislang haben sie sich aber auch nicht auf einen eigenen Kandidaten geeinigt.

Indien hebt die Hände

In Indien macht sich auch schon Resignation breit, das Land sieht kein schnelles Ende des europäischen Anspruchs auf den Chefposten beim Internationalen Währungsfonds. Diejenigen, die Macht ausübten, wollten auch an der Macht bleiben, sagte der indische Ministerpräsident Manmohan Singh. "Und deshalb wird man beim Bemühen um eine bessere, ausbalanciertere Weltordnung (...) inklusive der Führung globaler Institutionen wie dem IWF, der Weltbank oder dem UN-Sicherheitsrat einen langen Weg zurücklegen müssen, fürchte ich." Ihm sei klar, dass Europa in der Euro-Schuldenkrise den IWF-Führungsposten behalten wolle.

Derzeit ist die IWF-Spitze vakant, nachdem der bisherige Chef Dominique Strauss-Kahn nach einer Anklage wegen versuchter Vergewaltigung in den USA seinen Posten geräumt hat. Vor wenigen Tagen hat die Französin Lagarde ihren Hut für die Nachfolge in den Ring geworfen. Auch der mexikanische Zentralbankchef Agustin Carstens ist offizieller Kandidat.

Lagarde gilt derzeit als aussichtsreichste Kandidatin. Die offizielle Liste mit den Kandidaten soll am 17. Juni veröffentlicht werden. Mit einer endgültigen Entscheidung wird am 30. Juni gerechnet.

Quelle: ntv.de, rts/AFP

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