Wirtschaft

Großaktionär sägt an Stühlen Lage bei Kuka eskaliert

Nach monatelangen Auseinandersetzungen beim Roboter- und Anlagenbauer Kuka setzt der Großaktionär Grenzebach zum finalen Schlag gegen die Konzernspitze an. Vorstandschef Horst Kayser und Finanzvorstand Matthias Rapp soll bei einer außerordentlichen Hauptversammlung im Herbst das Vertrauen entzogen werden.

Zu langsam von der Autoindustrie abgenabelt.

Zu langsam von der Autoindustrie abgenabelt.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Aufsichtsratschef Rolf Bartke soll zu Gunsten des Grenzebach-Verbündeten Till Reuter abberufen werden. Nötig sei ein klarer Schnitt, sagte Reuter.

Die Führungsriege will dagegen im Amt bleiben. "Der Aufsichtsratsvorsitzende und der Vorstand sehen den Vertrauensentzug als nicht gerechtfertigt an", teilte Kuka in Augsburg mit. Angestrebt werde vielmehr eine "konstruktive Zusammenarbeit".

Grenzebach wirft der Kuka-Führung vor, den verlustreichen Roboterbauer zu langsam von der kriselnden Autoindustrie abgenabelt und Wachstumsfelder wie Medizin- oder Solartechnik erschlossen zu haben. Von Kuka war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Ein Sprecher sagte lediglich, dass Grenzebachs Antrag auf eine außerordentliche Hauptversammlung eingegangen sei. Dieser werde jetzt geprüft.

"Versäumnisse tatenlos hingenommen"

Die Vorstände und der Aufsichtsratschef sind den Angaben zufolge im Urlaub. Bisher haben Kayser und Rapp stets betont, ihre bis 2011 laufenden Verträge erfüllen zu wollen. Die beiden Manager hatten in der zweiten Jahreshälfte 2008 ihre Posten angetreten.

Ob die vereinbarten Gehälter der beiden einzigen Vorstandsmitglieder ausbezahlt würden, ließ Reuter offen. Der Vertreter von Grenzebach bemängelte, Kayser und Rapp hätten zu zögerlich auf die Wirtschaftskrise reagiert und die Kosten nicht rechtzeitig gesenkt.

Kuka ringt seit Monaten mit den Banken um eine Verlängerung der Kreditlinien. Der Vorstand habe nicht rechtzeitig eine Kapitalerhöhung eingeleitet, sagte Reuter. Die Fehler schlügen sich im niedrigen Aktienkurs nieder. Dem Aufsichtsratsvorsitzenden Bartke warf Grenzebach vor, er habe die "Versäumnisse des Vorstands tatenlos hingenommen".

Quelle: ntv.de, wne/rts

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