Mittel für größere Zukäufe Lanxess will mehr wagen
11.05.2011, 13:26 UhrLanxess dreht wohl in Zukunft an einem größeren Rad. Der Chef des Chemieunternehmens, Heitmann, hält in Zukunft größere Zukäufe für möglich. Allerdings soll seinen Worten zufolge Lanxess nicht auf den Kopf gestellt werden. Im ersten Vierteljahr verzeichnet der Konzern einen kräftigen Gewinnsprung.
Nach einem Gewinnschub zu Jahresbeginn fühlt sich der Chemiekonzern Lanxess stark genug für größere Übernahmen. "Über die finanziellen Mittel verfügen wir ohne Frage", sagte Konzernchef Axel Heitmann bei Vorlage der Geschäftszahlen zum ersten Quartal.
Zukäufe, die Lanxess komplett auf den Kopf stellen würden, plane er aber nicht. Der Konzern schaue sich weltweit verschiedene Möglichkeiten an. Alle Akquisitionen müssten sich aber spätestens innerhalb von drei Jahren rechnen.
Der größte Zukauf für den Leverkusener Konzern war bislang 2008 die Akquisition des brasilianischen Herstellers von synthetischem Kautschuk Petroflex für rund 370 Millionen Euro. Erst vor wenigen Tagen wurde die Übernahme der Sparte DSM Elastomers vom niederländischen Wettbewerber DSM unter Dach und Fach gebracht. Der Kaufpreis betrug 310 Millionen Euro.
In das zweite Quartal ist Lanxess eigenen Angaben zufolge gut gestartet. Die Dynamik des Geschäfts sei ungebrochen, sagte Heitmann. "Unsere Auftragsbücher sind sehr, sehr gut gefüllt." Für das Gesamtjahr stellte der Konzern einen Umsatzzuwachs in Aussicht. Beim bereinigten operativen Gewinn (Ebitda) wird ein Plus von zehn bis 15 Prozent erwartet. "Damit überschreiten wir erstmals die Schwelle von einer Milliarde Euro", erklärte Heitmann.
Boom in der Automobilbranche beflügelt
In den ersten drei Monaten hatte Lanxess insbesondere von der boomende Auto- und Reifenindustrie profitiert. Die Nachfrage nach Synthesekautschuk und Kunststoffen blieb hoch. Der um Sondereinflüsse bereinigte operative Gewinn nahm um 38 Prozent auf 322 Millionen Euro zu. Analysten hatten deutlich weniger erwartet. Der Überschuss zog sogar um 60 Prozent auf 166 Millionen Euro an.
Nach den Ergebnissen von Bayer und BASF unterstreichen auch die Zahlen von Lanxess, dass der Aufschwung in der Chemiekonjunktur zu Jahresbeginn nicht abriss. Lanxess setzte 2,1 Milliarden Euro um und damit 29 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Konzern konnte seine Preise um 14,7 Prozent anheben. Gestiegene Rohstoffkosten wurden so an Kunden weitergereicht.
Quelle: ntv.de, rts