Wirtschaft

Inflation hoch, Konjunktur runter Lebensmittel treiben chinesische Preise

Nach einer mageren Ernte steigen in China die Lebensmittelpreise.

Nach einer mageren Ernte steigen in China die Lebensmittelpreise.

(Foto: picture alliance / dpa)

Dürren und Hochwasser bereiten der chinesischen Landwirtschaft Sorgen: Ernteausfälle heben die Lebensmittelpreise und damit die Inflation über die Erwartungen der Ökonomen. Ein Ende dieser Entwicklung ist zudem nicht in Sicht.

Teure Lebensmittel haben die Inflationsrate in Chinas auf ein Sieben-Monatshoch getrieben. Die Verbraucherpreise stiegen im September um 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, teilte das chinesische Statistikamt mit. Experten hatten lediglich mit 2,9 Prozent gerechnet, nachdem es im Vormonat noch 2,6 Prozent waren. Preistreiber Nummer eins waren Lebensmittel, die nach Ernteausfällen wegen Dürren und Hochwasser mit 6,1 Prozent fast doppelt so stark stiegen wie die Inflationsrate.

Ökonomen rechnen mit einem weiteren Preisanstieg, der den Spielraum der Zentralbank für eine lockerere Geldpolitik begrenzen dürfte. "Die Teuerungsrate sollte im vierten Quartal weiter anziehen und 2014 für einige Monate über 3,5 Prozent liegen", sagte Nomura-Experte Zhiwei Zhang.

Die schwächelnde Konjunktur dürfte aber einen starken Preisanstieg verhindern, da Unternehmen in diesem Umfeld nur schwer höhere Preise durchsetzen können. "Die Lage bleibt unter Kontrolle, die Inflation wird in diesem Jahr kein Grund zur Sorge liefern, zumal die Wirtschaft mit Überkapazitäten kämpft", sagte Ökonom Li Huiyong von Shenyin & Wanguo Securities in Shanghai.

Exportweltmeister in der Delle

So fielen die Erzeugerpreise im September um 1,3 Prozent zum Vorjahresmonat. In dieser Statistik werden die Preise ab Werkstor berücksichtigt - also bevor die Produkte in den Handel gelangen. Sie gilt deshalb als Frühindikator für die Entwicklung der gesamten Inflation.

China steckt derzeit in einer Konjunkturdelle. Die Ausfuhren des Exportweltmeisters waren im September um 0,3 Prozent zum Vorjahresmonat gefallen, während Analysten mit einem Plus von sechs Prozent gerechnet hatten. In neun der vergangenen zehn Quartale hat sich das Wachstum der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt verlangsamt. Die Regierung rechnet in diesem Jahr mit einem Wachstum von 7,5 Prozent - es wäre das schwächste in mehr als zwei Jahrzehnten.

Quelle: ntv.de, rts

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