Wirtschaft

"Risiken sind vorhanden" Gefährdet Porsche sein Luxus-Image?

Porsches sind so selten, dass man sie fotografieren muss: Das war einmal, denn bereits in diesem Jahr könnten 200.000 Wagen der Zuffenhausener Luxusmarke produziert werden.

Porsches sind so selten, dass man sie fotografieren muss: Das war einmal, denn bereits in diesem Jahr könnten 200.000 Wagen der Zuffenhausener Luxusmarke produziert werden.

(Foto: REUTERS)

2013 liefert Porsche mit mehr als 162.000 Fahrzeugen so viele aus wie nie zuvor. Bereits in diesem Jahr könnte die 200.000er Marke geknackt werden. Mehr Masse, weniger Mythos? Einiges deutet darauf hin.

Mit dem neuen Geländewagen Macan könnte sich Porsche bald selbst überholen: Das Absatzziel von 200.000 Fahrzeugen im Jahr könnte der Sportwagenbauer nach den Worten von Porsche-Chef Matthias Müller schon 2015 und damit drei Jahre früher als erwartet erreichen. Die Stuttgarter arbeiten deshalb an der nächsten Etappe ihrer Wachstumsstrategie, wie mit den Überlegungen Vertraute sagten. Der neue Fahrplan könne die "Strategie 2018" vorzeitig ablösen und Ziele bis 2023 definieren. Ein Porsche-Sprecher wollte das nicht bestätigen und erklärte, die Gespräche über die künftige Ausrichtung des Unternehmens seien noch nicht abgeschlossen.

Aber wie weit kann das Wachstum gehen, ohne dass die Luxusmarke ihr exklusives Image verliert? Porsche müsse mit seiner Expansion sehr vorsichtig sein, warnt Frank Biller, Analyst der Landesbank Baden-Württemberg. "Gewisse Risiken sind vorhanden."

Was wird aus dem Mythos?

Nach Schätzung der Analysten von IHS Automotive wird Porsche die Marke von 200.000 Wagen schon in diesem Jahr knacken. Im vergangenen Jahr lieferte die zum Volkswagen-Konzern gehörende Marke mit mehr als 162.000 Fahrzeugen so viele aus wie nie zuvor. Und auch das Ziel einer Umsatzrendite von 15 Prozent war schon im dritten Quartal 2013 erreicht. Bis 2018 könnte der Absatz von Sportflitzern und Geländewagen um 15 Prozent auf rund 233.000 klettern, wie IHS prognostiziert.

Dann hätten die Schwaben allerdings ein Niveau erreicht, das sie zum Bremsen zwingen könnte, wie der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende und Betriebsrats-Chef Uwe Hück andeutet. Auf Volumen zu setzen, sei der falsche Weg. "Legebatterien werden den Mythos Porsche zerstören", warnt er. Das Image müsse erhalten bleiben. "Ob dies bei 200.000 oder 250.000 Einheiten der Fall ist, müssen wir uns ansehen."

500.000 Porsche pro Jahr: nie

Porsche-Chef Müller sagte am Rande der Eröffnung des für den Macan-Bau erweiterten Werks in Leipzig in dieser Woche, eine Stückzahl von 500.000 komme nicht in Frage. Der Anteil am weltweiten Pkw-Markt werde weiterhin bei rund 0,3 Prozent liegen. "Die hohe Exklusivität unserer Marke und Produkte bleibt langfristig gewährleistet", sagte er.

Mit der künftigen Strategie werde in diesem Jahr wahrscheinlich auch die Entscheidung über die sechste Modellreihe fallen, sagte einer der Insider weiter. Schon länger im Gespräch ist eine kleinere Version des Viertürers Panamera. Das Werk in Leipzig, in das Porsche gerade 500 Millionen Euro für eine Produktionskapazität von 50.000 Macans im Jahr gesteckt hat, werde ausgebaut.   

Quelle: ntv.de, Andreas Cremer, rts

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