Wirtschaft

Dell und HP abgehängt Lenovo nimmt Samsung und Apple ins Visier

Lenovo wird für Apple und Samsung zur ernsthaften Konkurrenz auf dem Smartphone-Markt.

Lenovo wird für Apple und Samsung zur ernsthaften Konkurrenz auf dem Smartphone-Markt.

(Foto: REUTERS)

Heimlich, still und leise? Lenovo drängt mit aller Macht in den boomenden Smartphone-Markt. Die florierenden Geschäfte auf dem Heimatmarkt geben dabei Rückendeckung. Dass der chinesische Konzern bereits im PC-Geschäft die US-Größen Hewlett-Packard und Dell überholt hat, geschenkt.

Dank der riesigen Kundenbasis auf dem Heimatmarkt stellt der chinesische PC-Riese Lenovo seine US-Rivalen Hewlett-Packard (HP) und Dell immer stärker in den Schatten. Auch die erfolgreiche Expansion ins boomende Geschäft mit Smartphones und Tablet-Computern spielt dem Weltmarktführer in die Karten. Während die klassische Computerbranche unter anhaltenden Absatzeinbrüchen leidet, steigerte Lenovo im vergangenen Vierteljahr Umsatz und Gewinn. Netto erwirtschaftete das Unternehmen eigenen Angaben zufolge mit umgerechnet rund 131 Millionen Euro das zweitbeste Quartalsergebnis seiner Geschichte. Der 23-prozentige Zuwachs war stärker als von Analysten erwartet und erfreute die Anleger: Die Aktie legte in Hongkong mehr als 2 Prozent zu, in einem sonst eher flauen Markt.

Der Umsatz stieg im ersten Geschäftsquartal um knapp 10 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro. Der Konzern hat vor kurzem HP als Branchenprimus abgelöst. Den kriselnden PC-Markt eroberte Lenovo im Eiltempo. Dabei halfen auch gewichtige Übernahmen im Ausland. Dazu gehörten die PC-Sparte von IBM, der deutsche Aldi-Lieferant Medion sowie der brasilianische Elektronik-Konzern CCE.

Analysten gehen davon aus, dass die Chinesen weitere Milliarden lockermachen, um im Geschäft mit den Alleskönner-Handys und mobilen Kleincomputern noch weiter in die Spitze vorzustoßen. Als potenzielle Partner im Gespräch sind HTC aus Taiwan sowie der strauchelnde kanadische Smartphone-Pionier Blackberry aus Kanada, der derzeit einen Verkauf sondiert.

Bei Smartphones auf dem Vormarsch

Im weltweiten Smartphone-Markt hat Lenovo zuletzt den heimischen Konkurrenten ZTE überrundet und sich auf Platz vier hochgekämpft hinter dem südkoreanischen Elektronikriesen Samsung, dem US-Vorreiter Apple und LG, ebenfalls aus Südkorea. In China, dem weltgrößten Smartphone-Markt, liegt der Konzern an zweiter Stelle. Er drängt derzeit in andere schnell wachsende Schwellenländer und will seine Geräte auch in den USA verkaufen, vielleicht noch in diesem Jahr.

Die Rivalen HP und Dell dagegen sind der Krise des angestammten PC-Geschäftes, das unter dem Siegeszug von Smartphones und Tablets leidet, mehr oder weniger ausgeliefert. HP steuert mit einem Sparkurs gegen und erzielte damit zuletzt kleinere Erfolge. Außerdem will Konzernchefin Meg Whitman die einträglichere Dienstleistungssparte stärken und folgt damit dem Beispiel von IBM, das sich voll auf dieses Geschäft konzentriert hat.

Dell hat eine größere Sanierung noch vor sich. Um diese in Ruhe stemmen zu können, will Firmengründer Michael Dell das Unternehmen zunächst kaufen und von der Börse nehmen. Ähnliche Pläne werden bei Blackberry durchgespielt.

Quelle: ntv.de, rts

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