Wirtschaft

Twitter-Welle erschüttert Banken Letten räumen Automaten leer

Riga, Metropole des Baltikums: Blick über die Altstadt.

Riga, Metropole des Baltikums: Blick über die Altstadt.

(Foto: REUTERS)

In Lettland lösen vage Gerüchte aus dem Kurznachrichtendienst Twitter Panik unter Bankkunden aus: In den Filialen lokaler Töchter schwedischer Banken stehen am Wochenende die Kleinsparer Schlange, um ihre Ersparnisse in Sicherheit zu bringen. Die Aufsichtsbehörden versuchen, der gefährlichen Angstreaktion Einhalt zu gebieten.

Lettische Bankkunden haben am Wochenende aus Angst vor Pleiten Geldautomaten leergeräumt. Gerüchte über Probleme bei der Swedbank und anderen in Lettland aktiven schwedischen Banken sorgten für panikartige Abhebungen.

Stark frequentierte Bank-Automaten: Froh ist, wer sein Geld in Sicherheit weiß.

Stark frequentierte Bank-Automaten: Froh ist, wer sein Geld in Sicherheit weiß.

(Foto: REUTERS)

Bei der SEB waren zwischenzeitlich bis zu 15 Prozent der 234 Automaten ohne Bargeld. Über den Kurz-Nachrichtendienst Twitter war zuvor verbreitet worden, dass die schwedischen Geldhäuser in einer Schieflage seien. Die Swedbank wies dies umgehend zurück.

Ein Unternehmenssprecher betonte, die Position der Bank sei mehr als solide. Lettlands Bankenaufsicht erklärte, die Gerüchte seien grundlos. Es sei nicht nötig, sich um die finanzielle Situation der Swedbank zu sorgen. Die Swedbank gehört in Europa zu den am besten kapitalisierten Finanzinstituten. Die lettischen Filialen der SEB wurden von den Auswirkungen der Gerüchte indirekt in Mitleidenschaft gezogen.

Probleme in der Bankenbranche haben in Lettland eine lange Geschichte. Kunden sind mit den praktischen Folgen einer Pleite vertraut. Jüngst musste die Bank Latvijas Krajbanka wegen Betrugsvorwürfen gegen die litauische Mutter geschlossen werden. Nach dem Zusammenbruch der 2008 war Lettland gezwungen, Hilfen des Internationalen Währungsfonds und der Europäischen Union zu beantragen.

Quelle: ntv.de, rts

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