Wirtschaft

Enttäuschte Anleger Libyen bremst BASF

Der weltgrößte Chemiekonzern BASF verdient im zweiten Quartal dank einer starken Nachfrage nach Chemieprodukten und dem jüngsten Cognis-Zukauf mehr als im Vorjahr. Doch der Stopp der Ölförderung in Libyen und die Dollarschwäche wirken sich negativ aus.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Bürgerkrieg in Libyen hat den Chemieriesen BASF im zweiten Quartal gebremst. Weil die Ludwigshafener ihre Ölförderung in dem nordafrikanischen Land stoppen mussten, stieg der Betriebsgewinn nur leicht und lag unter den Erwartungen der Analysten. Vor Sondereinflüssen - wie etwa Restrukturierungen - steigerte der Branchenprimus im zweiten Quartal seinen Gewinn vor Zinsen und Steuern um 1,4 Prozent auf 2,2 Mrd. Euro. Analysten hatten mit 200 Mio. Euro mehr gerechnet. Ein Jahr zuvor hatte die Ölförderung in Libyen vor Sondereinflüssen 280 Mio. Euro Betriebsgewinn beigesteuert.

Konzernchef Kurt Bock äußerte sich bei Vorlage des Berichts zum zweiten Quartal dennoch zufrieden zum Geschäftsverlauf. "Unsere Zahlen zeigen, dass wir den Aufwind gut genutzt haben", sagte der Manager und bestätigte die Geschäftsziele für das Gesamtjahr. Allerdings rechnet der Konzern damit, dass von der Konjunktur im weiteren Jahresverlauf weniger Unterstützung kommt. Dies habe sich bereits zum Ende des zweiten Quartals abgezeichnet.

Bei Anlegern kamen die Zahlen nicht gut an. Die BASF-Aktie fiel im vorbörslichen Handel kräftig.

Deutliches Gewinnplus

Der Konzernüberschuss stieg im abgelaufenen Jahresviertel allerdings kräftig: Er nahm um 22,9 Prozent auf 1,45 Mrd. Euro zu. "Auf einen kraftvollen Jahresauftakt folgte ein gutes und sehr solides zweites Quartal", so das Management. BASF setzte im Zeitraum April bis Juni 18,5 Mrd. Euro um - ein Plus von 13,9 Prozent. Dabei half auch die milliardenschwere Übernahme der Chemiefirma Cognis.

Konzernchef Bock erwartet weiterhin im Gesamtjahr ein signifikantes Umsatzwachstum. BASF rechnet damit, dass bereinigt um nicht anrechenbare Ölfördersteuern der Betriebsgewinn vor Sondereinflüssen deutlich zunimmt. "Vor dem Hintergrund der guten Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr bleiben wir für das Jahr 2011 zuversichtlich", sagte Bock.

Den Anlagern versprach BASF, auch in diesem Jahr wieder eine Prämie auf die Kapitalkosten zu verdienen. An diesem Kriterium bemisst der Konzern die Höhe der Dividende.

Quelle: ntv.de, rts/dpa

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