Verseuchter Käse Lidl hat Staatsanwalt am Hals
15.05.2010, 12:34 UhrDie Staatsanwaltschaft Heilbronn hat nach einem Bericht des "Spiegel" zufolge im Zusammenhang mit den Todesfällen durch verseuchten Käse Ermittlungen gegen Verantwortliche des Discounters Lidl eingeleitet. Ihnen werde ein möglicher Verstoß gegen das Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch vorgeworfen, berichtete das Nachrichtenmagazin.
Demnach solle untersucht werden, ob der Discounter den Käse des österreichischen Herstellers Prolactal verkauft hat, obwohl dieser mit Listerien verseucht war. Diese Bakterien können schwere Infektionskrankheiten auslösen. Laut "Spiegel" starben seit Herbst in Deutschland und Österreich mindestens sieben Menschen.
Lidl hatte am Tag nach einer Warnung der Europäischen Union am 22. Januar "aus Gründen des vorbeugenden Verbraucherschutzes" vor dem Verzehr des Käses gewarnt und zwei Käsesorten zurückgerufen. Drei Wochen später riet der Discounter in einer weiteren Mitteilung, den Käse auf keinen Fall zu essen. Nach dem ersten Rückruf hatte aber ein Hesse noch den Käse gegessen und war an den Folgen gestorben, berichtete das Blatt.
Ein Sprecher der Verbraucherschutzorganisation Foodwatch sagte dem Nachrichtenmagazin, es zeige sich hier, wie wenig das Verbraucherinformationsgesetz wirke. Wirksame Gesetze hätten sichergestellt, dass die Bevölkerung sofort und unmissverständlich gewarnt worden wäre.
Quelle: ntv.de, AFP