Wirtschaft

Kühlen, schweißen, beatmen Linde drückt aufs Gas

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Das Geschäft mit Industriegasen wie Kohlendioxid, Acetylen oder medizinisch reinem Sauerstoff läuft prächtig: Der Dax-Konzern Linde wächst im ersten Quartal zweistellig bei Umsatz und Ertrag. Konzernchef Reitzle zeigt sich optimistisch und bekräftigt die ehrgeizige Ziele für das Gesamtjahr.

Der Industriegase-Spezialist Linde sieht sich nach einem Umsatz- und Gewinnschub im ersten Quartal auf Kurs zu seinen Jahreszielen. "Wir gehen davon aus, dass wir in den kommenden Monaten noch zulegen können und bestätigen unseren Ausblick", erklärte Linde-Chef Wolfgang Reitzle.

Im Gesamtjahr will das Unternehmen ein operatives Konzernergebnis (Ebitda) von mindestens 4 Mrd. Euro schaffen, nach 3,7 Mrd. Euro 2012. Auch beim Umsatz soll die Rekordmarke von 15,8 Mrd. Euro aus dem vergangenen Jahr geknackt werden. 2016 soll dann das operative Ergebnis bei mindestens 5 Mrd. Euro liegen.

Vor allem dank der Übernahme des US-Medizindienstleisters Lincare startete Linde mit deutlichen Umsatz- und Ergebniszuwächsen ins Jahr. Reitzle hatte den rund 3,6 Mrd. Euro schweren Zukauf im vergangenen Sommer angekündigt und die Übernahme des Herstellers von medizinischen Sauerstoffegräten bis zum Herbst abgeschlossen. Im ersten Quartal kletterte das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen nun um knapp 13 Prozent auf 953 Mio. Euro. Damit übertraf Linde die Schätzungen von Analysten.

Reitzle geht zum Jahreswechsel

Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 318 Mio. Euro, nach 282 Mio. Euro im Vorjahr. Der Umsatz kletterte um gut 10 Prozent auf 3,99 Mrd. Euro. "Obwohl die Rahmenbedingungen insbesondere in den reifen Märkten nicht gerade günstig waren, ist es uns gelungen, weiter profitabel zu wachsen", erklärte Reitzle, der den Chefposten bei Linde im kommenden Jahr abgibt. Einen Nachfolger für den 64-Jährigen hat das Unternehmen bisher nicht bekanntgegeben.

In den kommenden Jahren will Linde vor allem von den Megatrends Energie, Umwelt und Gesundheit profitieren. Zudem erwartet das Unternehmen ein dynamisches Wachstum in den Schwellenländern. In den ersten drei Monaten verbuchte der Konzern das stärkste Wachstum im größten Geschäftsfeld Gase. Der Umsatz legte hier um fast 15 Prozent auf 3,5 Mrd. Euro zu.

Lincare-Effekt in den USA

Regional ging es dank des Lincare-Geschäfts vor allem in Amerika kräftig aufwärts. Dagegen wuchsen die Erlöse in der Region Asien/Pazifik im Gase-Geschäft nur um 3,3 Prozent auf 926 Mio. Euro. Während die Geschäfte in China gut liefen, musste Linde in der Region Südpazifik Rückgänge hinnehmen. Die schwächere Geschäftsentwicklung in den Euroländern konnte Linde vor allem mit den übernommenen Homecare-Aktivitäten mehr als ausgleichen. In der kleineren Sparte Anlagenbau verdiente Linde bei einem Umsatzrückgang weniger.

Am Sparkurs hält Linde fest. Von 2013 bis 2016 sollen die Kosten um weitere 750 Mio. bis 900 Mio. Euro verringert werden. In den vergangenen drei Jahren hatte Linde 780 Mio. Euro eingespart. Das Unternehmen beschäftigte Ende Dezember 62.000 Mitarbeiter. Zu den Geschäften von Linde zählen Industriegase, Flaschengase, Flüssiggas, aber auch Anlagen zur Herstellung von Stickstoff und Sauerstoff für die Erschließung von Öl- und Gasfeldern.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

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