Wirtschaft

Ein süßes Leckerli Lindt denkt an die Aktionäre

Im Frühjahr Hasen, im Winter Bären und Pralinen: Lindt&Sprünglis süße Leckerbissen.

Im Frühjahr Hasen, im Winter Bären und Pralinen: Lindt&Sprünglis süße Leckerbissen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Eine Schokolade geht immer, vor allem zur Weihnachtszeit. Dumm nur, wenn die Regale leer sind und die Händler nicht nachbestellen. Dieser Fehler kostet Lindt&Sprüngli einigen Umsatz. Auch das Gewinnwachstum fällt wegen des starken Franken eher mäßig aus. Dennoch winkt den Aktionären eine deutlich höhere Dividende.

Lindt & Sprüngli
Lindt & Sprüngli 131.000,00

Der Schweizer Edelschokolade-Hersteller Lindt&Sprüngli versüßt seinen Aktionären das Leben mit einer deutlich höheren Gewinnausschüttung. Obwohl der Konzern den Reingewinn im letzten Jahr wegen des starken Frankens gerade mal um 1,9 Prozent auf 246,5 Mio. Franken steigerte, soll die Dividende um 11 Prozent auf 50 Franken je Partizipationsschein erhöht werden, wie der Konzern mitteilte

Die Euro-Schuldenkrise hinterließ bei Lindt&Sprüngli vor allem im zweiten Halbjahr ihre Spuren. Im Weihnachtsgeschäft disponierte der Handel vorsichtiger als sonst und baute seine Lager ab. Lindt-Produkte wie Schokoladenbären und Pralinen waren schon vor Weihnachten ausverkauft, ohne dass die Händler nachbestellten. Das führte zusammen mit dem starken Franken zu einem Umsatzrückgang um 3,5 Prozent auf 2,49 Mrd. Franken (knapp 2 Mrd. Euro).

Das organische Wachstum fiel mit 6 Prozent geringer aus als beim großen Rivalen Nestle, der stärker in Schwellenländern tätig ist. Dieses Manko will Lindt&Sprüngli nun mit zusätzlichen Tochtergesellschaften und speziellen Vertriebskonzepten ausgleichen. Länder wie Russland, China und Brasilien bieten nach Einschätzung der Firma "Chancen mit viel Entwicklungspotenzial, die es zu ergreifen gilt".

Gewinnmitnahmen

Sorgen bereitet Konzernchef Ernst Tanner die nach seiner Einschätzung immer weiter um sich greifende Schuldenkrise, die zu einer Verunsicherung der Verbraucher führen könnte, vor allem wenn sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt verschlechtert. In hoch verschuldeten Ländern wie Italien und Spanien nahm das Marktwachstum bereits im letzten Jahr beträchtlich ab.

Tanner will trotzdem an den langfristigen Wachstums- und Ertragszielen festhalten und bei höheren Gewinnmargen ein organisches Umsatzwachstum sechs bis acht Prozent im Jahr schaffen. An der leicht festeren Börse verlor die Lindt-Aktie 1,2 Prozent auf 2742 Franken.

Quelle: ntv.de, rts

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