Wirtschaft

Knallharte EU-Auflage Lloyds muss schrumpfen

Die EU-Wettbewerbshüter haben die milliardenschwere Sanierung der britischen Lloyds-Bank gebilligt. Allerdings wurde dem Geldinstitut ein Schrumpfkurs verordnet.

(Foto: AP)

Die Bank müsse eine Geschäftseinheit mit mindestens 600 Zweigstellen auf dem Heimatmarkt verkaufen, entschied die EU-Kommission nach einer über viermonatigen Überprüfung.

Die Wettbewerbshüter äußerten sich nicht konkret dazu, um wie viel Prozent Lloyds sein Geschäft zusammenstreichen muss. "Es ist sehr erheblich", hieß es in Brüssel.

Das Kreditinstitut muss zur Vermeidung von Wettbewerbsverzerrungen auch aus anderen, nicht zum Kerngeschäft gehörenden Geschäftsbereichen und riskanten Anlagen aussteigen. EU- Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes befürwortet die zu Monatsbeginn angekündigte milliardenschwere Kapitalerhöhung der teilverstaatlichten Bank. "Das ist ein hervorragender Deal", sagte sie zur Lloyds-Vereinbarung. Die Bank müsse ihre Sanierung zu einem maßgeblichen Teil selbst bezahlen.

Die britische Regierung hatte vor einem Jahr die Bank mit umgerechnet rund 19 Mrd. Euro gerettet; danach hatte London noch weitere Hilfen gegeben. Auch grünes Licht für Sanierung von ING und KBC

Grünes Licht für ING-Rettung

Die EU-Wettbewerbshüter billigten ebenfalls die Rettung des niederländischen Finanzkonzerns ING. Der Sanierungsplan sehe unter anderem vor, dass ING mittelfristig sein Versicherungsgeschäft verkaufe.

Kroes erinnerte daran, dass ING rund 15 Mrd. Euro Staatshilfen erhalten hatte. Die Kommission genehmigte auch den Umbau der belgischen Bankengruppe KBC. Mit Verkauf, Abwicklung oder Börsennotierung verschiedener Geschäftsbereiche solle eine Neugestaltung des Geldhauses erreicht werden.

Quelle: ntv.de, wne/dpa

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