Wirtschaft

Gleicher Preis, geringere Stückzahl Lösungsansatz im A400M-Streit

In der Auseinandersetzung um die Zukunft des Militär-Transporters A400M suchen die Abnehmerstaaten nach Kompromissen. Mehr bezahlen wollen die Airbus-Kunden keinesfalls. Doch scheitern soll das Projekt auch nicht.

Erstflug über Andalusien: Die Maschine läuft, jetzt muss sie bloß noch in Serie gehen.

Erstflug über Andalusien: Die Maschine läuft, jetzt muss sie bloß noch in Serie gehen.

(Foto: REUTERS)

Zur Lösung des Streits über die Aufteilung der Mehrkosten für den Militär-Airbus A400M favorisieren die Abnehmerstaaten einem Zeitungsbericht zufolge eine Bestellung in mehreren Tranchen. Unter Berufung auf Verhandlungskreise berichtete die "Welt am Sonntag", nach diesem Modell würden die Besteller erst einmal eine geringere Stückzahl zum ursprünglich vereinbarten Gesamtpreis von 20 Mrd. Euro abnehmen. Damit müssten sie zunächst kein zusätzliches Geld ausgeben. Zu einem späteren Zeitpunkt könnten sie Maschinen nachbestellen, welche dann aber extra berechnet würden, hieß es in dem Vorabbericht weiter.

Ende des Jahres 2009 war bekannt geworden, dass der A400M deutlich teurer wird als veranschlagt. Der Hersteller EADS forderte von den sechs Abnehmerstaaten mehr als fünf Milliarden Euro Nachzahlungen, die zum ursprünglich vereinbarten Festpreis von 20 Mrd. Euro dazukommen. Ein bereits mehrfach verlängertes Stillhalteabkommen läuft Ende Januar aus, die Käufer können den Vertrag bis Ende März kündigen. Zu den Bestellern gehören neben Deutschland Frankreich, Spanien, Belgien, Luxemburg auch die Türkei. Südafrika hat sein Interesse bereits zurückgezogen.

Am Mittwoch wollen sich die Rüstungsstaatsekretäre der Abnehmerländer in London über das weitere Vorgehen abstimmen. Einem Zeitungsbericht zufolge will Deutschland die finanziellen Nachforderungen von Airbus nicht erfüllen. Man werde sich strikt an den ausgehandelten Vertrag halten und maximal 650 Mio. Euro für Preissteigerungen zuzahlen, hatte das "Handelsblatt" unter Berufung auf Kreise des Bundesverteidigungsministeriums berichtet. Die Bundesregierung wollte sich zu dem Bericht nicht äußern.

Deutschland hat 60 der insgesamt 180 Militärtransporter bestellt und ist damit größter Abnehmer. Die Maschinen sollen bei der Bundeswehr die über 30 Jahre alten, von Deutschland und Frankreich entwickelten Transalls ersetzen, die auch in Afghanistan eingesetzt werden.

Quelle: ntv.de, mmo/rts

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