Warnstreik nicht ausgeschlossen Lokführer machen keine Ferien
14.07.2012, 12:25 Uhr
(Foto: dpa)
Sommerferien oder nicht, die Lokführergewerkschaft GDL führt ihren Arbeitskampf weiter. Wenn es keine Fortschritte bei den Lohnverhandlungen gibt, kann es noch in der Urlaubszeit zu Warnstreiks kommen, warnt GDL-Chef Weselsky.
Reisende in Deutschland müssen während der Sommerferien mit Streiks bei der Bahn rechnen. Wenn es bei der Tarifverhandlung über eine Lohnerhöhung am 23. Juli keine Fortschritte gebe, dann "kann es noch in den Ferien Warnstreiks geben", sagte der Chef der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, dem "Focus". Seine Gewerkschaft wolle keinen überzogenen Druck aufbauen, aber auch nicht lange warten. "Ein Arbeitskampf ist nicht vom Tisch", stellte Weselsky klar.
Eine Bahn-Sprecherin sagte in Berlin: "Drohgebärden bringen uns nicht weiter, sondern konstruktive und vernünftige Verhandlungen." Die Deutsche Bahn habe der GDL für den 23. Juli ein verbessertes Angebot angekündigt. "Wir gehen weiterhin davon aus, dass wir die Verhandlungen zügig und konfliktfrei abschließen werden."
Die Lokführer fordern sieben Prozent mehr Gehalt für eine Tariflaufzeit von zwölf Monaten. Die Bahn hat 5,5 Prozent für zwei Jahre angeboten. Der Tarifvertrag für die rund 20.000 Lokomotivführer war am 30. Juni ausgelaufen. Im vergangenen Jahr hatten Bahn und GDL ihren Tarifstreit erst nach neun Monaten und 15 Verhandlungsrunden beigelegt und sich auf eine Tariferhöhung von 2,0 Prozent geeinigt.
Quelle: ntv.de, AFP