Privattelefonierer gefeuert Lufthansa-Tochter greift durch
26.03.2010, 15:57 UhrDie Lufthansa-Catering-Tochter LSG Sky Chefs hat mehreren Mitarbeitern fristlos gekündigt, weil diese ihre Diensthandys für private Zwecke genutzt haben. Die Unregelmäßigkeiten seien bei einer internen Revision aufgefallen, sagte eine LSG-Sprecherin.
Die Gewerkschaft Verdi kritisierte die Aktion gegen teils langjährige und vertrauenswürdige Mitarbeiter als völlig überzogen. Das Unternehmen wollte Gewerkschaftsangaben von 16 Entlassenen nicht bestätigen. Weitere Mitarbeiter seien abgemahnt worden, berichtete die Gewerkschaft.
Es sei lediglich die Transportabteilung gezielt überprüft worden, sagte der Verdi-Verkehrsexperte Gerold Schaub. Das lege den Verdacht nah, dass man bestimmte Personen treffen wollte. Er stritt die Verfehlungen der Mitarbeiter nicht ab, wies aber daraufhin, dass es meist um geringe Beträge zwischen zehn und 15 Euro pro Monat gegangen sei. Die LSG-Mitarbeiter haben die Möglichkeit, mit einer zweiten PIN-Geheimnummer Privatgespräche auf ihren Diensthandys getrennt abrechnen zu lassen.
Nun kommen Leiharbeiter
Für die Entlassenen sollen bereits Leiharbeiter angefordert worden sein. Nicht äußern wollte sich die Lufthansa-Tochter zu Vorwürfen, sie plane die Gründung einer eigenen Zeitarbeitsfirma, um so die eigenen Tarife zu unterlaufen. Schaub kündigte an, die Leiharbeit zum Thema der laufenden Tarifverhandlungen bei der Lufthansa zu machen. So müssten Mindestlöhne vereinbart und der Einsatz von Leiharbeitern begrenzt werden.
Die LSG Sky Chefs hat im vergangenen Jahr mit 28.390 Mitarbeitern einen Umsatz von 2,1 Milliarden Euro gemacht und damit knapp zehn Prozent Geschäft gegenüber 2008 verloren. Der Mutterkonzern müht sich um ein ambitioniertes Sparprogramm, um in die Gewinnzone zurückzufliegen.
Quelle: ntv.de, dpa