Wirtschaft

Japan, Libyen, Asche, Kerosin Lufthansa ist arg gebeutelt

Auch Aschewolken bremsen den Flugbetrieb der Lufthansa.

Auch Aschewolken bremsen den Flugbetrieb der Lufthansa.

(Foto: picture alliance / dpa)

Operativ fliegt die Deutsche Lufthansa im ersten Halbjahr gerade noch in den schwarzen Zahlen. Zu stark belasten die Atomkatastrophe in Japan und die Unruhen in Nordafrika das Geschäft der Kranich-Airline. Der Dax-Konzern kann dennoch zufrieden sein, denn die Konkurrenz ist weitaus schlechter dran.

Die Lufthansa hat es wegen der Atomkatastrophe in Japan und den Unruhen in Nordafrika im ersten Halbjahr nur knapp in die schwarzen Zahlen geschafft. Der operative Gewinn liege bei 3 Mio. Euro, wie der Dax-Konzern mitteilte. Im Vorjahreszeitraum war noch ein Verlust von 171 Mio. Euro angefallen - allerdings hatte damals die Aschewolke den Flugverkehr tagelang gelähmt, zudem streikten die Piloten.   

Dabei ist die Lage der Luftfahrtbranche eigentlich gar nicht so schlecht. Nach dem Abebben der Finanzkrise buchen Manger wieder fleißige teure Business-Class-Flüge, und auch die Ferienstrecken Richtung Süden sind gut nachgefragt. Im ersten Halbjahr verzeichnete der Lufthansa-Konzern - zu dem neben Lufthansa die Gesellschaften Swiss, Austrian, bmi und Germanwings gehören - ein dickes Passagierplus.

Deutliches Umsatzplus

Insgesamt stieg die Zahl der Fluggäste um 10 Prozent auf 50,2 Millionen, wie vor zwei Wochen mitgeteilt wurde. Das zeigt sich nun in der Erlösentwicklung: Der Lufthansa-Konzernumsatz zog in der ersten Jahreshälfte um 11 Prozent auf 14,1 Mrd. Euro an.

Im Gesamtjahr strebt die Lufthansa weiterhin einen operativen Gewinn und Umsatz über dem Vorjahresniveau an. Konzernweit verbuchte Lufthansa 2010 mit ihren gut 117.000 Mitarbeitern bei einem Umsatz von 27,3 Mrd. Euro einen operativen Gewinn von 876 Mio. Euro. Ihren vollständigen Quartalsbericht will die Lufthansa am Donnerstag vorlegen.

Japan drückt weiter

Mitte des Monats hatte Finanzchef Stephan Gemkow die Belastungen wegen der Atomkatastrophe in Japan und der Unruhen in Nordafrika auf 100 Mio. Euro von zuvor 40 Mio. Euro nach oben korrigiert. Damit der Gewinn nicht noch weiter leidet, will die Kranich-Linie nach früheren Angaben die Kosten um insgesamt 350 Mio. Euro in diesem Jahr drücken.

Das ist auch nötig, um die Folgen der stark schwankenden Kerosinpreise abzufedern. So musste die US-Branchengröße Delta Air Lines im abgelaufenen Quartal ein Drittel mehr für Kerosin berappen - der Überschuss brach ein. Die umsatzstärkste europäische Airline Air France-KLM flog im gleichen Zeitraum sogar einen Verlust von 212 Mio. Euro ein.

Quelle: ntv.de, rts

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