Heimkehrende Maschinen aus Japan Lufthansa lässt Strahlung testen
14.03.2011, 16:12 Uhr
Eine JAL-Maschine im Anflug auf den Flughafen Tokio-Haneda (Archivbild).
(Foto: REUTERS)
Angesichts der Störfälle in mehreren japanischen Kernkraftwerken ergreift die Deutsche Lufthansa zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen: Die größte deutsche Fluggesellschaft prüft heimkehrende Maschinen aus Japan vorsichtshalber auf Spuren einer radioaktive Belastung. Austrian Airlines holt militärisch geschulte ABC-Spezialisten an Bord.

Linienflüge ins Krisengebiet: Eine A380 der Deutschen Lufthansa (Archivbild).
(Foto: picture alliance / dpa)
Wegen der Atomunfälle in Japan lässt die Lufthansa ihre Maschinen bei der Rückkehr nach Deutschland auf Strahlung überprüfen. "Das ist eine von uns vorsorglich umgesetzte Maßnahme", erklärte ein Sprecher des Konzerns. Die Strahlungstests würden von den Flughafenfeuerwehren der betroffenen Airports in Frankfurt am Main und München vorgenommen. Bisher sei keine Verstrahlung gemessen worden.
Die Lufthansa ist offenbar bisher die einzige Fluggesellschaft in Deutschland, die eine solche Vorsichtsmaßnahme ergriffen hat. "Japanische Gesellschaften machen das meines Wissens nicht", sagte ein Sprecher des Frankfurter Airport-Betreibers Fraport. Er verwies darauf, dass es "keine behördliche Anordnung" gebe, aus Japan kommende Flugzeuge auf Strahlung zu überprüfen.
Die österreichische Lufthansa-Tochter Austrian Airlines (AUA) ergreift zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen und nimmt für ihre nächsten Flüge nach Japan eigenen Angaben zufolge Strahlenschutzexperten mit an Bord. Spezialisten der ABC-Abwehrschule des österreichischen Bundesheeres werden an diesem Montag und am Dienstag die Flüge von Wien nach Tokio begleiten und während des Landeanfluges Messungen machen, teilte das Verteidigungsministerium in Wien mit. So solle vor möglichen Strahlenbelastungen gewarnt werden.
Im Nordosten der japanischen Hauptinsel Honshu war es nach dem verheerenden Erdbeben vom vergangenen Freitag in mehreren Kernkraftwerken zu Störfällen gekommen. Nach der automatischen Notabschaltung fielen in mehreren Meilern die Kühlsysteme aus. Durch Wasserstoff-Explosionen in den Anlagen des Atomkraftwerks Fukushima 1 ist bereits Strahlung ausgetreten. Wie hoch die Strahlenbelastung ist und wie weit sie sich bisher ausgebreitet hat, dazu liegen bislang noch keine gesicherten Erkenntnisse vor.
Mehr Informationen zu den Entwicklungen in Japan: www.n-tv.de/spezial
Quelle: ntv.de, AFP/dpa