Wirtschaft

Schuld an der Euro-Krise Lula attackiert US-Amerikaner

Für den ehemaligen brasilianischen Präsidenten Lula ist die Schuldfrage hinsichtlich der europäischen Schuldenkrise geklärt. Die Gemeinschaftswährung leide wegen vorangegangenen nordamerikanischen Bankenspekulation, sagt er in Lissabon. Er appelliert an die "Reichen der Welt", Verantwortung zu übernehmen.

Luiz Inácio Lula da Silva

Luiz Inácio Lula da Silva

(Foto: REUTERS)

Der frühere brasilianische Staatspräsident Luiz Inácio Lula da Silva hat den USA und den nordamerikanischen Banken die Schuld an der Euro-Krise zugesprochen. An die "Reichen der Welt" appellierte Lula in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon, Verantwortung zu übernehmen. Die Opfer zur Überwindung der Krise müssten allerdings "von allen aufgebracht werden", meinte der 65-jährige linksgerichtete Politiker.

"Es ist nicht fair, dass Portugal, Griechenland und Spanien sowie andere kleinere Länder für die Krise zahlen, die von der nordamerikanischen Bankenspekulation verursacht wurde", sagte Lula nach einem Treffen mit dem portugiesischen Präsidenten Anibal Cavaco Silva. Es sei wichtig, dass "die Reichen der Welt Verantwortung übernehmen, damit sich die Weltwirtschaft erholen kann".

Der Politiker der brasilianischen Arbeiterpartei (PT), der das aufstrebende größte Land Südamerikas bis Anfang 2011 acht Jahre lang regierte, zeigte sich unterdessen davon überzeugt, dass die EU ihre Krise "schnell überwinden kann". Dabei werde der Umstand helfen, dass Europa im sozialen Bereich sehr entwickelt sei.

Nötig seien aber vor allem politische, und nicht in erster Linie wirtschaftliche Entscheidungen. Man müsse außerdem den Konsum in Europa und den USA fördern, "denn ohne Konsum gibt es keine Arbeit", fügte Lula an.

Quelle: ntv.de, dpa

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