Teure Einkaufstour Luxusriese LVMH kauft Bulgari
07.03.2011, 11:09 UhrDer französische Luxusgüterkonzern LVMH übernimmt den italienischen Schmuck- und Uhrenproduzenten Bulgari. Der Hersteller von Louis-Vuitton-Taschen und Moet & Chandon-Champagner sichert sich in einem Aktiengeschäft die Mehrheit an dem italienischen Traditionsunternehmen. Die Bulgari-Familie erhält für ihre 152,5 Mio. Aktien an ihrem Konzern 16,5 Mio. Anteilspapiere von LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton.
Die Bulgaris avancieren damit zum zweitgrößten Familienanteilseigner an LVMH, dem Primus der internationalen Luxusgüterindustrie. Für die restlichen Bulgari-Anteile bieten die Franzosen 12,25 Euro. Bulgari-Papiere hatten am Freitag bei 7,59 Euro geschlossen. Damit zahlt LVMH einen Aufschlag von beinahe 60 Prozent auf den Schlusskurs vom Freitag. LVMH-Aktien waren bei 111,55 Euro aus dem Handel gegangen.
Damit wird das italienische Unternehmen in dem Deal mit rund 3,7 Mrd. Euro bewertet. Nach der Nachricht schnellte die Bulgari-Aktie am heutigen Montag um 61,26 Prozent auf 12,24 Euro nach oben. LVMH-Papiere verbilligten sich hingegen um 1,39 Prozent auf 110 Euro. Beobachtern zufolge zahlt LVMH einen stolzen Preis für Bulgari. Überhaupt kommt die offensive Expansionsstrategie dem Unternehmen langsam teuer zu stehen. Seit Ende 2008 schrumpft der Börsenkurs stetig. Allein seit Weihnachten büßte der Kurs 14 Prozent ein.
Der 1884 gegründete Bulgari-Konzern will durch den Deal die langfristige Entwicklung des Unternehmens stärken. Vor knapp einem Jahr hatte noch der Schweizer Uhrenhersteller Swatch angeblich schon Interesse an Bulgari signalisiert. Unlängst war LVMH beim heimischen Taschen- und Seidentuchfabrikanten Hermes eingestiegen.
Quelle: ntv.de, rts/dpa