Wirtschaft

Opfer der Schuldenkrise MAN meldet Gewinneinbruch

MAN hat es derzeit besonders in Europa schwer.

MAN hat es derzeit besonders in Europa schwer.

(Foto: dapd)

Scania, Volvo und jetzt MAN: Die Rezession in vielen Ländern Europas trifft die Lastwagenbranche hart. Spediteure transportieren weniger Güter und sparen. Die VW-Tochter verbucht deswegen einen herben Gewinneinbruch. Tausende Arbeiter werden in den Zwangsurlaub geschickt.

Der Lastwagenbauer MAN bekommt die Schwäche der europäischen Lastwagen-Märkte deutlich zu spüren. Die VW-Tochter verbuchte im dritten Quartal einen herben Gewinneinbruch. Unter dem Strich verdiente der Konzern zwischen Juli und September rund 61 Millionen Euro. Vor einem Jahr waren es noch 171 Millionen Euro.

Der Umsatz sank um gut 2 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro, wie das in den MDax abgestiegene Unternehmen in München mitteilte. Wie den Rivalen Volvo oder dem schwedischen VW-Schwesterunternehmen Scania verdirbt die Rezession in vielen Teilen Europas auch den Münchnern das Geschäft. Als Reaktion schickt der Konzern in Salzgitter und München in dieser Woche 15.000 Mitarbeiter in den Zwangsurlaub, .

"Die Staatsschuldenkrise im Euro-Raum führte zu Unsicherheiten auf den Märkten und dämpft spürbar die Konjunktur", sagte Konzernchef Georg Pachta-Reyhofen. Doch auch außerhalb Europas spüre das Unternehmen rückläufige Märkte. "Insgesamt betrachtet ist das Ergebnis nicht zufriedenstellend, darum werden wir weiterhin intensiv daran arbeiten, die Kosten zu senken."

Kein Rütteln am Jahresausblick

Der Auftragseingang gab im dritten Quartal deutlich nach und lag in der Sparte Truck & Bus mit 1,8 Milliarden Euro um 16 Prozent unter Vorjahr. In den ersten sechs Monaten konnte MAN durch Zuwächse etwa in Russland noch Rückgänge ausgleichen. "Im dritten Quartal ist vor allem das Geschäft in Europa, insbesondere in Deutschland, weiter zurückgegangen und hat sich auch in Russland abgeschwächt."

Das macht sich auch beim Blick auf den bisherigen Jahresverlauf bemerkbar. Der Umsatz von MAN schrumpfte seit Januar um 4 Prozent auf 11,6 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis sank von fast 1,1 Milliarden Euro auf 656 Millionen Euro. Dennoch bekräftigte Pachta-Reyhofen nochmals den Ausblick für 2012 und rechnet weiter mit einem leichten Umsatzrückgang, die Rendite wird im Nutzfahrzeuggeschäft aber deutlich hinter das Vorjahresergebnis zurückfallen.

Die Nachfrage nach Lastwagen geht in Europa seit neun Monaten in Folge zurück. Angesichts der schwachen Wirtschaft werden weniger Waren transportiert, Spediteure sparen und kaufen weniger neue Lastwagen. Ein Ende dieser Entwicklung ist angesichts der anhaltenden Eurokrise nicht in Sicht.

Quelle: ntv.de, dpa

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