Wirtschaft

Gerüchte um Ferrostaal MAN verschiebt die Bilanz

Bei MAN in München scheint sich eine größere Weichenstellung anzubahnen: Der Lkw-Bauer will seine Bilanz nun doch lieber erst 20 Tage nach dem ursprünglich angesetzten Termin vorlegen. Für das Aktionärstreffen gibt es bis auf weiteres keinen neuen Termin. Am Markt tippen Beobachter auf einen Zusammenhang mit Ferrostaal.

Komplett mit Chrom und Löwe: Schwere Lkw aus München.

Komplett mit Chrom und Löwe: Schwere Lkw aus München.

(Foto: REUTERS)

Der Nutzfahrzeugehersteller MAN hat überraschend die Veröffentlichung seiner Jahresbilanz und die anstehende Hauptversammlung verschoben. Statt am 1. März will der Konzern seine Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr nach eigenen Angaben nun am 21. März vorlegen. Die für den 8. April geplante Hauptversammlung findet später statt. Ein neuer Termin steht allerdings noch nicht fest. Gründe für die Verschiebung nannte MAN nicht.

Beobachter spekulieren über einen Zusammenhang mit Verhandlungen über einen Ausstieg bei der einstigen Tochter Ferrostaal. MAN hält noch 30 Prozent an dem Industriedienstleister, der in einen Schmiergeldskandal verwickelt ist. Der arabische Staatsfonds IPIC hatte vor Jahren 70 Prozent der Anteile übernommen, sich dann aber wegen der Korruptionsermittlungen geweigert, die restlichen 30 Prozent zu kaufen.

Die Verhandlungen über eine Einigung ziehen sich bereits seit Monaten hin. MAN-Finanzvorstand Frank Lutz hatte Mitte Dezember erklärt, es gehe dabei nicht nur um den Preis, sondern auch um die Lasten, die der Industriedienstleister wegen der Fehler in der Vergangenheit zu tragen habe. Kreisen zufolge könnte auf Ferrostaal eine Strafzahlung der Münchener Staatsanwaltschaft zukommen, um den Schmiergeldskandal beizulegen.

Eine Einigung bei Ferrostaal ist auch wichtig für die weitere Zukunft von MAN und die von Großaktionär VW angestrebte Fusion mit dem schwedischen Konkurrenten Scania. VW-Chef Martin Winterkorn hatte kürzlich erklärt, er erwarte erst dann Fortschritte bei dem Zusammenschluss, wenn die Affäre um den Essener Konzern ausgestanden sei. "Das Thema Ferrostaal sollte die Dinge nicht belasten", hatte er gesagt.

Quelle: ntv.de, rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen