Gewinn gesteigert MLP enttäuscht den Markt
12.08.2010, 10:06 UhrDie Quartalszahlen von MLP lösen an der Börse keine Jubelstimmung aus. Im Gegenteil. Doch der Finanzmakler strampelt sich langsam frei.
Der Finanzmakler MLP hat im zweiten Quartal die Gewinnerwartungen der Börse verfehlt und kämpft weiter mit einer flauen Nachfrage nach Policen zur Altersvorsorge. In den Monaten April bis Juni verdiente MLP vor Zinsen und Steuern (Ebit) mit 4,3 Mio. Euro zwar fast doppelt so viel vor Jahresfrist. Analysten hatten MLP jedoch wegen des bereits im vergangenen Jahr eingeleiteten Sparkurses im Schnitt ein Ebit von 4,9 Mio. Euro zugetraut.
Mit einem Überschuss von 3,1 Mio. Euro sprang der auf Hochschulabsolventen, Firmenkunden und vermögende Verbraucher spezialisierte Finanzmakler zurück in die Gewinnzone, nachdem im Vorjahr bei schwacher Nachfrage ein Verlust von 0,5 Miio. Euro angefallen war. Börsenexperten hatten für das zweite Quartal hingegen im Schnitt einen höheren Reingewinn von 3,4 Mio. Euro erwartet.
Hoffnungen auf eine kurzfristige Besserung der seit vielen Quartalen angespannten Geschäftslage machte MLP nicht. "Trotz der Aufhellung ist der Markt nach wie vor ein gutes Stück vom Niveau vor Ausbruch der tiefgreifenden Finanz- und Wirtschaftskrise entfernt", sagte Finanzdirektor Andreas Dittmar. Erst im traditionell umsatzträchtigen vierten Quartal könne mit einer Belebung der Geschäfte gerechnet werden.
Vor allem im Kerngeschäft mit Altersvorsorge-Policen tritt MLP derzeit auf der Stelle: Im zweiten Quartal erreichten die Erlöse aus der Vermittlung solcher Versicherungsverträge mit 59,7 Mio. Euro nur knapp den Vorjahreswert von 60,1 Mio. Euro. Zulegen konnte MLP dagegen bei der Vermittlung von Krankenversicherungen und im Geschäftsfeld Vermögensmanagement. Provisionserlöse aus der Vermittlung von Versicherungen und Finanzdienstleistungen sind die Haupteinnahmequelle des Unternehmens.
Bei der Zahl der Kunden und der Berater ging es weiter abwärts. Binnen Jahresfrist gingen weitere 24 Berater von Bord, die Zahl sank damit per Ende Juni auf 2359. Die Kundenzahl verringerte sich um zwei Prozent auf 767.000.
Quelle: ntv.de, rts