Massiver Gewinneinbruch MLP hat zu leiden
12.08.2009, 17:39 UhrDer Finanzdienstleister MLP will trotz heftiger Einbußen wegen der Wirtschaftskrise in diesem Jahr Gewinn machen. Unterm Strich schrieb das Unternehmen im zweiten Quartal rote Zahlen, der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) brach um fast 80 Prozent ein.

Für das Gesamtjahr versprach MLP-Chef Uwe Schroeder-Wildberg jedoch wieder ein positives Ergebnis. Es sei zwar noch zu früh, über das dritte Quartal zu sprechen, meinte er. Der Manager rechnete aber mit einer Umsatzbelebung im zweiten Halbjahr, vor allem im traditionell starken Schlussquartal. Außerdem werde MLP weiter strikt sparen.
Im zweiten Quartal schrieb der Finanzdienstleister unter dem Strich wegen einer Steuernachzahlung einen Verlust von 400.000 Euro nach 8,8 Mio. Euro Gewinn im Vorjahr. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern schrumpfte um 78 Prozent auf 2,4 Mio. Euro. Neben dem Umsatzrückgang belastete zusätzlich der Umbau der Töchter Feri und TPC das Ergebnis mit 1,1 Mio. Euro.
Das im Februar angestoßene Sparprogramm zeigt den Angaben zufolge Wirkung. MLP will insgesamt 34 Mio. Euro sparen, 24 Mio. davon im laufenden Jahr. Außerdem will sich der Finanzdienstleister künftig auf den Kernmarkt Deutschland konzentrieren. Für das Österreich-Geschäft wurde Anfang der Woche ein Käufer gefunden. Die Geschäftsstelle in den Niederlanden wird zum 30. September geschlossen. Zugleich schaut sich das Unternehmen aber weiter nach möglichen Übernahmekandidaten um. Anfang 2009 hatte das Unternehmen den Finanzmakler ZSH übernommen.
Das Stammgeschäft leidet nach wie vor unter der Wirtschaftskrise. "Viele Kunden sind verunsichert und halten sich bei langfristigen Anlageentscheidungen zurück", sagte Schroeder-Wildberg. Stattdessen parken sie ihr Geld auf Tagesgeldkonten oder schließen zusätzliche Versicherungen ab. Trotzdem konnte MLP zwischen April und Juni 8500 neue Kunden gewinnen, insgesamt betreut der Finanzdienstleister damit inzwischen 777.000 Kunden. Das verwaltete Vermögen stieg um vier Prozent auf 11,7 Mrd. Euro. Die Beraterzahl sank leicht auf 2405.
Quelle: ntv.de, wne/dpa