Wirtschaft

Flugzeubauer stehen Schlange MTU fühlt Rückenwind

Vierfachschub für den Riesenvogel: Der Airbus A380 lässt sich von MTU-Triebwerken schieben.

Vierfachschub für den Riesenvogel: Der Airbus A380 lässt sich von MTU-Triebwerken schieben.

(Foto: REUTERS)

Die Rückkehr der Fluggesellschaften über die konjunkturelle Wolkendecke macht sich in den Geschäften der Münchener Triebwerkschmiede MTU bemerkbar: MTU-Chef Egon Behle kündigt ein anhaltendes Umsatzplus an.

Wenn wieder mehr geflogen wird, steigt auch die Nachfrage nach kleineren Zivilmaschinen.

Wenn wieder mehr geflogen wird, steigt auch die Nachfrage nach kleineren Zivilmaschinen.

(Foto: dpa)

Der Triebwerksbauer MTU Aero Engines blickt trotz drohender Umsatzausfälle in seinem Militärgeschäft optimistisch auf das kommende Jahr. Vor allem das Geschäft mit den Antrieben für den Airbus-Riesenflieger A380 und ähnlichen Boeing-Modellen stimmt Vorstandschef Egon Behle optimistisch. "Wir rechnen 2011 mit einem Umsatzzuwachs im hohen einstelligen Prozentbereich", erklärte er. Die Prognose basiert allerdings auf einem unveränderten Dollarkurs.

Der weltweite Passagier- und Frachtverkehr habe die Wirtschaftskrise bereits hinter sich gelassen, auch für das kommende Jahr sei mit einem weiter wachsenden Flugaufkommen zu rechnen. Zudem beschleunigten die beiden MTU-Großkunden Airbus und Boeing ihre Auslieferungen.

Schlechte Zeiten für Kampfjets

Für sein militärisches Geschäft sieht Behle allerdings magere Zeiten kommen. Die Sparpläne der Regierung für die deutsche Luftwaffe könnten sich negativ auf die Wartungssparte von MTU auswirken. Im kommenden Jahr sei dort mit keinem Wachstum zu rechnen, wohl eher mit einem Rückgang, sagte Behle in einer Telefonkonferenz. Mittelfristig könne diese Flaute aber mit neuem Geschäft im Ausland ausgeglichen werden.

Im abgelaufenen Vierteljahr hatte das Münchener Unternehmen seinen Umsatz verglichen mit dem Vorjahr um gut elf Prozent auf 643,5 Mio. Euro gesteigert. Der Gewinn legte wegen einer höheren Steuerlast allerdings lediglich um gut drei Prozent auf 39 Mio. Euro zu. Die Kennziffern blieben damit leicht hinter den Analystenerwartungen zurück. Die MTU-Aktie gab im MDax zeitweise rund drei Prozent auf 42,87 Euro nach.

Triebwerke für Brot-und-Butter-Flieger

Für das Gesamtjahr 2010 bestätigte Behle die zuletzt angehobene Prognose, wonach sein Unternehmen bei einem Umsatz von 2,75 Mrd. Euro einen Gewinn auf Vorjahresniveau von etwa 140 Mio. Euro einfahren werde.

Analysten äußerten sich zuversichtlich für die Entwicklung des Unternehmens. "Der aktuelle Boom im Luftverkehr wird sich zeitverzögert bei MTU in höheren Gewinnen widerspiegeln", urteilte Markus Turnwald von der DZ Bank.

Eine mögliche Modernisierung des Triebwerks für das Brot-und-Butter-Modell A320 von Airbus könnte zudem "zu einem deutlichen Umsatz- und Gewinnwachstum für MTU in den kommenden Jahren beitragen".

Quelle: ntv.de, rts

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