Nicht bei Beerdigung seines Sohnes Madoffs private Trauerzeremonie
14.12.2010, 07:49 UhrMilliardenbetrüger Bernard Madoff wird im Gefängnis von seinem toten Sohn Mark Abschied nehmen. Der offiziellen Beerdigung wird er nicht beiwohnen. Seinem Anwalt zufolge verzichtet er aus Rücksicht auf seine Schwiegertochter und seine Enkelkinder darauf.
Der inhaftierte US-Milliardenbetrüger Bernard Madoff wird nicht bei der Beerdigung seines Sohnes Mark anwesend sein. Dies geschehe aus Rücksicht gegenüber seiner Schwiegertochter und seinen Enkelkindern, sagte Madoffs Anwalt, Ira Sorkin. Madoff werde eine private Trauerzeremonie im Gefängnis abhalten. Sorkin machte keine Angaben darüber, ob die Gefängnisverwaltung Madoff das Recht eingeräumt hätte, an der Beerdigung teilzunehmen.
Der 46-jährige Mark Madoff hatte sich am Wochenende das Leben genommen. Er habe sich an einer Hundeleine erhängt, schrieb das "Wall Street Journal". Sein zweijähriger Sohn schlief demnach im benachbarten Zimmer. Mark Madoff habe seiner Frau, die sich mit einem weiteren Kind des Paars in Florida aufhielt, kurz davor eine E-Mail geschickt. Darin habe er gebeten, dass jemand vorbeikommen und nach dem Kleinkind sehen solle. Laut den Polizeikreisen wurde kein Abschiedsbrief gefunden.
Ermittlungen, aber keine Anschuldigungen
Mark und sein Bruder Andrew waren enge Geschäftspartner ihres Vaters, der wegen Milliardenbetrugs zu 150 Jahren Gefängnis verurteilt worden war. Zwar gab es Ermittlungen gegen sie, doch wurden bisher keine Anschuldigungen gegen die Madoff-Söhne erhoben.
Zuletzt hatte es geheißen, Mark sei über den jahrzehntelangen Betrug seines Vaters sehr verbittert gewesen. Das "Wall Street Journal" schrieb kürzlich, die beiden Madoff-Söhne Mark und Andrew hätten in den vergangenen zwei Jahren kein einziges Wort mit ihren Eltern gewechselt.
Bernard Madoff war im Dezember 2008 festgenommen worden, nachdem er über Jahre hinweg mit Hilfe eines ausgeklügelten Schneeball-Systems und phantastischen Renditeversprechen tausende Anleger um geschätzte 65 Mrd. Dollar geprellt hatte. 2009 wurde er verurteilt. Im Prozess hatte er gestanden, die ihm anvertrauten Summen niemals angelegt zu haben. Zu seinen Opfern zählten Banken, Privatleute und Wohltätigkeitsorganisationen.
Quelle: ntv.de, AFP/dpa