Wirtschaft

Spanien-Gerüchte in der Eurozone Madrid bekommt IWF-Besuch

Sollen sie doch kommen: Die spanische Kultur ist reich an Rollenvorbildern für Haltung im Angesicht von Schwierigkeiten.

Sollen sie doch kommen: Die spanische Kultur ist reich an Rollenvorbildern für Haltung im Angesicht von Schwierigkeiten.

(Foto: REUTERS)

Die Aufregung um die Reise einer Delegation des Internationalen Währungsfonds nach Spanien zeigt den Grad der Nervosität im Euroraum. Es handele sich um einen Routinebesuch, beteuert das spanische Wirtschaftsministerium. Skeptische Beobachter vermuten einen weitaus gewichtigeren Anlass.

Angespannter Regierungschef: Jose Luis Rodriguez Zapatero

Angespannter Regierungschef: Jose Luis Rodriguez Zapatero

(Foto: REUTERS)

Mitten in der Debatte um die europäische Schuldenkrise und eine Ausweitung des EU-Rettungsschirms für finanziell angeschlagene Euro-Staaten nimmt der Internationale Währungsfonds (IWF) das Finanzsystem Spaniens unter die Lupe.

Für Montag werde die Ankunft einer IWF-Abordnung erwartet, bestätigte eine Sprecherin des spanischen Wirtschaftsministeriums entsprechende Gerüchte. Dabei handele es sich aber um einen Routinebesuch im Rahmen eines Berichts zur Stabilität des weltweiten Finanzsystems, machte sie deutlich. Derartige Besuche würden auch in anderen Ländern gemacht. Der spanischen Zeitung "El Mundo" zufolge werden die IWF-Experten das Wirtschaftsministerium, die Bank von Spanien und mehrere größere Kreditinstitute aufsuchen.

Spanien gehört zu den Ländern der Euro-Zone, die wegen der Schuldenkrise im besonderen Fokus der Finanzmärkte stehen. Investoren fragen sich unter anderem, wie stark die Banken vom Zusammenbruch des spanischen Immobilienmarktes in Mitleidenschaft gezogen werden. Für den Fall eines Hilfsantrags der Spanier gehen Beobachter davon aus, dass der EU-rettungsschirm in seiner bisherigen Größe nicht ausreichen dürfte.

Das Büro des Ministerpräsidenten Zapatero wollte sich zu den Berichten nicht äußern. Die Notenbank war zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

Schäuble: "Dazu wird es nicht kommen"

In Deutschland zeigte sich unterdessen Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble zuversichtlich, dass keine weiteren EU-Staaten den Rettungsschirm in Anspruch nehmen müssen. Er sehe nicht, dass demnächst auch Portugal, Spanien, Italien und Belgien gerettet werden müssen und dies Europa sprengen könnte. "Dazu wird es nicht kommen. Es drängt sich auch niemand unter den Schirm. Denn dann drohen strenge Auflagen für die nationale Haushalts- und Finanzpolitik", sagte Schäuble der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".

Schäubles Einschätzung zufolge wird es so bald keine Europäisierung der nationalen Budgethoheit geben, sondern Haushalt und Steuern würden noch "für lange Zeit Sache der Mitgliedsstaaten bleiben". In den vergangenen Monaten war im Zusammenhang mit den sogenannten Geburtsfehlern des Euro immer wieder auch die Einrichtung einer europäischen Wirtschaftsregierung gefordert worden. Schäuble selbst hatte in der Debatte um gemeinsame Anleihen der Euro-Staaten die grundsätzliche Frage aufgeworfen, "

Quelle: ntv.de, mmo/DJ/rts

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