Wirtschaft

IWF-Chefin Lagarde sicher Märkte heizen Italien ein

IWF-Chefin Lagarde rät im Fall Italien zu Ruhe und Besonnenheit.

IWF-Chefin Lagarde rät im Fall Italien zu Ruhe und Besonnenheit.

(Foto: REUTERS)

1,84 Billionen Euro Schulden - Italien ist damit allein für fast ein Viertel der Staatsschulden aller 17 Euroländer verantwortlich. Für die neue IWF-Chefin Lagarde kein Problem, da etwa ein Teil der Wirtschaftsdaten des Landes "exzellent" sei. Die Schuld für die derzeitige Zuspitzung der Lage sieht sie vielmehr bei den Märkten.

Die neue Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, versucht, die Sorgen über Italien zu dämpfen. "Italien hat ganz klar im Moment mit Problemen zu tun, die im wesentlichen von den Märkten befeuert wurden", sagte sie. Einige der Wirtschaftsdaten des Landes seien "exzellent"; ein großer Teil der Schulden werde im Inland gehalten. Das bedeutet, dass der Einfluss internationaler Märkte begrenzt ist.

Die Direktorin der globalen Finanzfeuerwehr zeigte sich aber zugleich überzeugt, dass "die italienische Regierung zusammen mit ihren Partnern darauf ein Auge hat". Allerdings sei ebenso klar, dass sich das italienische Wirtschaftswachstum verbessern müsse. Zusammen mit den beschlossenen Maßnahmen zur Bekämpfung der Schuldensituation sei dies entscheidend, um die Lage wieder zu normalisieren.

Schuldenstand enorm

In Italien waren Ende der vergangenen Woche die Aufschläge für langfristige Staatsanleihen nach oben gegangen - es gibt deshalb die Befürchtung, dass sich die von Griechenland ausgehende Schuldenkrise auf das Gründungsmitglied der EU ausbreiten könnte.

Italien ächzt unter einem riesigen Schuldenberg von 1,84 Billionen Euro - das Land ist damit allein für fast ein Viertel der Staatsschulden aller 17 Euroländer verantwortlich. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) waren das im vorigen Jahr 119 Prozent - nur Griechenland (142,8 Prozent) kommt auf mehr.

Lagarde-Lob für Athen

Mit Blick auf Griechenland lobte Lagarde, dass Athen viel unternommen habe, das Defizit zu reduzieren. "Das ist eine bedeutende Leistung", meinte sie. Gleichzeitig sei aber klar, dass dies nicht ausreiche. "Da ist noch mehr Arbeit nötig", mahnte sie. Der IWF hatte erst vorige Woche weitere Milliardenhilfen für das krisengeschüttelte Land freigegeben. Die Hilfen des IWF belaufen sich mit der neuen Tranche von rund 3,2 Mrd. Euro auf 17,4 Mrd. Euro.

Griechenland war als erstes Land an den internationalen Finanztropf gekommen; später folgten Irland (85 Mrd. Euro) und Portugal (78 Mrd. Euro). Insgesamt summieren sich die bisherigen Hilfen für Athen auf 65 Mrd. Euro.

Quelle: ntv.de, dpa

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