Wirtschaft

Der Rubel rollt nicht mehr Massenentlassungen beim Staat

Wenn Russland mal so eben mindestens 100.000 Staatsbedienstete entlassen will, steckt wohl mehr dahinter, als nur eine schwächelnde Wirtschaft oder klamme Kassen. Offiziell will Kremlchef Medwedew bis 2013 so mehr als eine Milliarde Euro einsparen. Inoffiziell fährt er Regierungschef Putin an den Karren.

Putin (l.) und MEdwedew (r.): Wessen Position stärken die geplanten Massenentlassungen beim Staat?

Putin (l.) und MEdwedew (r.): Wessen Position stärken die geplanten Massenentlassungen beim Staat?

(Foto: picture alliance / dpa)

Mit einer Massenentlassung von mindestens 100.000 Staatsangestellten will die russische Regierung bis 2013 insgesamt 43 Mrd. Rubel (fast 1,1 Mrd. Euro) einsparen. Das Beamtenheer blockiere die nötige Modernisierung des Landes, sagte Kremlchef Dmitri Medwedew nach Angaben der Agentur Interfax. Die auch im internationalen Vergleich große Zahl von Staatsbediensteten in Russland gilt als eine Machtbasis von Regierungschef Wladimir Putin. Beobachter sehen die Entlassungen daher auch als Versuch Medwedews, vor der Präsidentenwahl 2012 seinen Einfluss zu stärken.

Laut Kudrin nahm seit 2006 die Zahl der Angestellten landesweit um 130.000 zu. Der Staatsapparat sei aufgebläht und weitgehend uneffektiv, sagte der Finanzminister. Derzeit würden für Staat und Justiz insgesamt 510.000 Beschäftigte arbeiten, hinzu kämen etwa 420.000 Jobs zum Beispiel bei der Polizei. In den kommenden Jahren würden rund ein Fünftel aller Stellen gestrichen, zudem werde ein Einstellungsstopp verhängt. "Die Haushaltslage lässt keinen anderen Schritt zu", betonte Kudrin. Zuvor hatte bereits die russische Staatspost angekündigt, landesweit mindestens 33.000 ihrer 415.000 Stellen zu streichen.

Quelle: ntv.de, dpa

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