Wirtschaft

Gewinnprognose in den Sternen Media-Saturn bremst Metro

Probleme bei den Elektronikketten Media Markt und Saturn bremsen den Handelsriesen Metro im zweiten Quartal . Der Konzerngewinn schrumpft um mehr als ein Viertel auf 40 Millionen Euro. Nach der Umsatzprognose droht nun auch die Gewinnprognose zu kippen.

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(Foto: picture-alliance/ dpa)

Nach dem Kappen der Umsatzerwartungen fasst Metro nun auch seine Ergebnisprognose für 2011 nur noch mit spitzen Fingern an. Probleme bei der Tochter Media-Saturn und die Auswirkungen der Schuldenkrise auf die Verbraucher setzen dem Handelsriesen zu. Das "Chancen-Risiko-Profil", ein Ergebniswachstum vor Sonderfaktoren von zehn Prozent zu erreichen, habe sich "nachteilig verändert", räumte der Konzern ein. Nur bei einer "weiteren Verbesserung der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen" sei dieses Jahr ein Ergebnisanstieg vor Sonderfaktoren um rund zehn Prozent zu erreichen - obgleich Metro die Prognose bekräftigte. Derzeit deuten Konjunkturindikatoren jedoch auf eine Abkühlung des Wirtschaftswachstums hin.

Metro hatte bereits seine Umsatzprognose für das laufende Jahr gekippt. Stagnierende Umsätze und ein Minus bei der über Jahre erfolgsverwöhnten Tochter Media-Saturn ließen den Konzern im zweiten Quartal nicht in Schwung kommen.

So lag Metro mit dem Ergebnis von April bis Juni unter den Erwartungen des Marktes. Bei einem stagnierenden Umsatz von 15,7 (Vorjahr: 15,7) Mrd. Euro wurde ein operativer Ertrag (Ebit) vor Sondereffekten von 306 (334) Mio. Euro erzielt. Nach Sonderfaktoren blieb ein Ebit von 267 (252) Mio. Euro. Der Nettogewinn sank auf 40 (44) Mio. Euro. Von Reuters befragte Analysten hatten bei einem Umsatz von 15,85 Mrd. Euro einen operativen Gewinn vor Sondereffekten von 327 Mio. Euro und einen Überschuss von 95,5 Mio. Euro erwartet.

Sorgenkinder Media Markt und Saturn

Handelskonzerne hatten zuletzt zu spüren bekommen, dass die Euro-Krise und die damit einhergehenden Sparprogramme vor allem in Südeuropa den Verbrauchern die Kauflaune vermiesen. Konkurrent Carrefour hatte im Halbjahr wegen schwacher Geschäfte in seinem französischen Heimatmarkt einen Gewinneinbruch verkraften müssen. Metro bereitet vor allem die Tochter Media-Saturn Sorge, die im zweiten Quartal einen operativen Verlust vor Sonderfaktoren von 44 Mio. Euro schrieb. Metro werde die "Herausforderungen" bei Media-Saturn nun "mit Nachdruck" angehen, erklärte Konzernchef Eckhard Cordes. Metro setzt auf eine Besserung im zweiten Halbjahr - und hier vor allem auf das letzte Quartal mit dem wichtigen Weihnachtsgeschäft. Die anderen Töchter - die Cash&Carry-Großmärkte sowie die Ketten Real und Kaufhof - konnten ihre Zahlen von April bis Juni leicht verbessern.

Europas größte Elektromarktkette setzt nun auf eine Online-Offensive, um verlorenen Boden gutzumachen. Nach langem Zögern sollen sowohl Saturn als auch Media Markt eigene Shops im Internet erhalten, wo beispielsweise Platzhirsch Amazon.com Kaufkraft aus den realen Läden abzieht. Im Jahr 2015 soll der Umsatz aus dem Online-Bereich bei fünf Mrd. Euro liegen. Begleitet wird der Gang ins Internet von einem Sparprogramm, dem rund 3000 Stellen zum Opfer fallen sollen. Zudem will Madia-Saturn die Preise senken, um wieder mehr Kunden in die Märkte zu locken.

Quelle: ntv.de, rts

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