United Tech will Goddrich Mega-Deal am Himmel
22.09.2011, 09:00 Uhr
Ein Sikorsky CH-53 G in der Luft.
(Foto: picture alliance / dpa)
In den USA zeichnet sich eine Mega-Übernahme ab: United Technologies, Konkurrent von General-Electric und Honeywell, will Goodrich schlucken und damit sein Kerngeschäft stärken. Zum Flugzeugtechnik-Zulieferer gehören etwa der Turbinenproduzent Pratt & Whitney und der Hubschrauberbauer Sikorsky.
In der Luftfahrt-Branche bahnt sich eine milliardenschwere Übernahme an. Der US-Mischkonzern United Technologies schluckt nach Informationen des "Wall Street Journal" den Flugzeugtechnik-Zulieferer Goodrich für 16,4 Mrd. Dollar in bar (12,1 Mrd. Euro). Die Zeitung berief sich dabei auf eine informierte Person. Es ist der größte Zukauf des General-Electric -und Honeywell -Rivalen seit einem Jahrzehnt.
Mit dem Goodrich-Konzern, der die beiden großen Flugzeugbauer Airbus und Boeing beliefert, baut United Tech seine Präsenz im Flugzeuggeschäft mit einem Schlag deutlich aus. Das Konglomerat ist der führende Hersteller von Aufzügen und Klimaanlagen. Ferner gehören zu ihm der Flugzeugtriebwerksbauer Pratt & Whitney sowie der Flugzeugelektronikhersteller Hamilton Sundstrand, beides ebenfalls Kunden von Goodrich, sowie der Hubschrauber-Produzent Sikorsky.
"Strategisch passend"
Goodrich erfüllt alle unsere Akquisitionskriterien", erklärte United-Tech-Chef Louis Chenevert zuvor. "Es passt strategisch zu unserem Kerngeschäft, verfügt über großartige Technologie und Beschäftigte und stärkt unsere Position in Wachstumsmärkten."
Vor dem Wechsel an die Konzernspitze hatte Chenevert die Sparte Pratt & Whitney geleitet. Sein Goodrich-Kollege Marshall Larsen, der seit 34 Jahren im Unternehmen ist, soll die neue United-Tech-Sparte UTC Aerospace Systems führen, und zwar am bisherigen Firmensitz von Goodrich in Charlotte im US-Bundesstaat North Carolina.
Analysten sehen Sinn
Mit der Übernahme könnte United Tech im Flugzeuggeschäft auf eine kritische Größe kommen, um die zunehmende Nachfrage aufzufangen. Der gestiegene Bedarf an spritsparenden Flugzeugen füllt die Order-Bücher der großen Hersteller - davon profitieren die Zulieferer. Außerdem könnte United Tech mit Goodrich schwache Geschäfte einzelner Sparten wettmachen. Diese leiden unter Kürzungen bei Verteidigungsausgaben.
"Es ist ein guter Deal", kommentierte Analyst Jim McAleese. "Es ist definitiv ein Wachstumsschritt für United Technologies in der zivilen Luftfahrt, und es reduziert die Abhängigkeit des Unternehmens vom Verteidigungsgeschäft."
United Tech zahlt den Goodrich-Aktionären 127,50 Dollar je Anteilsschein. Das ist ein Aufschlag von 47 Prozent gegenüber dem Aktienkurs am Donnerstag vergangener Woche.
Quelle: ntv.de, rts/dpa