Zuversicht in Darmstadt Merck erhöht Prognose
14.08.2012, 08:59 UhrDer Pharma- und Chemiekonzern Merck schreibt wegen Millionenbelastungen aus seinem Sparprogramm erneut rote Zahlen. Der Vorstand gibt sich zuversichtlich.
Der Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck hat im zweiten Quartal von Einsparungen und einer starken Nachfrage nach seinen Arzneimitteln in Schwellenländern profitiert. Merck-Chef Karl-Ludwig Kley erhöhte die Jahresprognosen.
Das operative Ergebnis (EBITDA) verminderte sich wegen der Belastungen im Zuge des Sparprogramms um 33,4 Prozent auf 375 Mio. Euro. Ohne die Berücksichtigung der Sondereinflüsse wäre es um 13,9 Prozent auf 747 Mio. Euro gestiegen. Für das zweite Quartal 2012 wurden Einmalaufwendungen in Höhe von insgesamt 394 Mio. Euro verbucht.
Das Unternehmen hatte im Mai angekündigt, in seiner Arzneimittelsparte bis 2014 rund 300 Mio. Euro einzusparen. Damit soll die im Vergleich zu Wettbewerbern zu schwache Profitabilität verbessert werden. Neben zu hohen Kosten plagen die Pharmasparte Serono Rückschläge in der Medikamentenentwicklung. Gespart werden soll bei Marketing, Vertrieb und Verwaltung sowie bei Forschung und Entwicklung. Den dafür vorgesehenen Personalabbau hat Merck bisher nicht beziffert.
Nach Steuern weist der Konzern einen Verlust von 60,5 Mio. Euro aus, nach 86,8 Mio. Euro Verlust im Vorjahr. Das Darmstädter Unternehmen baute von April bis Juni seine Gesamterlöse im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 11,6 Prozent auf 2,85 Mrd. Euro aus. "Die Finanzkennzahlen zeigen, dass wir gute Fortschritte darin machen, Merck für die Zukunft zu stärken", sagte Kley.
Merck stellt für den Konzern nun für 2012 Gesamterlöse von rund 10,7 Mrd. Euro in Aussicht. Bislang hatte Merck 10,5 Mrd. Euro erwartet. Den um Sondereinflüsse bereinigten operativen Gewinn (Ebitda) will Merck 2012 jetzt auf 2,85 bis 2,95 Mrd. Euro erhöhen. Bisher wurden 2,8 bis 2,9 Mrd. Euro erwartet.
Quelle: ntv.de, jga/rts