Wirtschaft

Ergebniseinbruch im Q3 Merck wittert Morgenluft

Trotz eines Ergebniseinbruchs gibt sich Merck-Chef Kley optimistisch.

Trotz eines Ergebniseinbruchs gibt sich Merck-Chef Kley optimistisch.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Bei Merck ist man trotz eines Gewinneinbruchs im dritten Quartal optimistisch. Das Ergebnis des Chemie- und Pharmakonzerns ist um 28,2 Prozent gesunken, der Umsatz stieg jedoch um 2,7 Prozent.

Der Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck wittert nach einem Ergebniseinbruch im dritten Quartal wieder Morgenluft. "Sogar in unserem Chemiegeschäft, das deutlich durch die Wirtschaftskrise beeinträchtigt war, sehen wir einen klaren Erholungstrend", erklärte Merck-Chef Karl-Ludwig Kley bei Vorlage des Berichts für die Monate Juli bis September. Merck kam im dritten Quartal auf einen operativen Gewinn von 222,2 Millionen Euro. Das ist ein Rückgang von 28,2 Prozent binnen Jahresfrist, womit das Unternehmen aber punktgenau die Schätzungen der Analysten traf. Aufgrund von Zuwächsen im Pharmabereich und Verbesserungen in dem durch die Krise getroffenen Chemiegeschäft legten die Umsätze um 2,7 Prozent auf 1,944 Milliarden Euro zu.

Für das Gesamtjahr rechnet der Konzern nun mit einem Wachstum der Gesamterlöse von zwei Prozent bei einer bereinigten operativen Umsatzrendite von 17 Prozent.Bisher war ein Umsatzplus von bis zu fünf Prozent und eine bereinigte Umsatzrendite von 15 bis 20 Prozent in Aussicht gestellt worden. "Wir können nun mit Zuversicht sagen, dass Merck liefern wird, was wir zu einem früheren Zeitpunkt dieses Jahres versprochen haben", sagte Kley.

LCD-Marge wächst wieder – Aber weit unter Vorjahr

Unter dem Strich stand bei Merck für das dritte Quartal ein Gewinn nach Fremdanteilen von 144,4 Millionen Euro in den Büchern. Das ist ein Minus von 27,8 Prozent binnen Jahresfrist. Merck investiert derzeit kräftig in Forschung und Entwicklung. Die Aufwendungen hierfür nahmen um 17 Prozent auf 333 Millionen Euro zu. Auch erhöhten sich die Kosten für die Markteinführung neuer Arzneimittel. Mit seinem Krebsmedikament Erbitux steigerte Merck seinen Umsatz um 33 Prozent auf 177 Millionen Euro.

Im seinem lukrativen Flüssigkristallgeschäft konnte Merck weiter aufholen. Hier sank zwar die operative Marge binnen Jahresfrist auf 34,1 Prozent von 47 Prozent binnen Jahresfrist. Sie erholte sich damit weiter im Vergleich zum zweiten Quartal, wo sie bei 27,4 Prozent lag sowie im Vergleich mit den schwachen 9,7 Prozent des Auftaktquartals. Merck hatte zu Jahresbeginn unter einem Nachfrageschwund aus der Elektronikindustrie nach den Grundsubstanzen für LCD-Fernseher und Handy-Displays gelitten. Dank der ungebremsten Beliebtheit der LCD-Fernseher hat sich die Branche zuletzt aber wieder erholt. Entsprechend rechnet Merck daher für das Gesamtjahr in dem Geschäft nun mit einer bereinigten Rendite von 30 Prozent. Bislang waren 20 bis 30 Prozent erwartet worden.

Quelle: ntv.de, mme/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen