Wirtschaft

Vorne lachen, hinten treten "Merkozyama" beraten Krise

Sarkozy, Obama, Merkel besprachen in einer Videokonferenz die Krise in der Eurozone. Obama befürchtet ihr Überschwappen in die USA. (Archivbild)

Sarkozy, Obama, Merkel besprachen in einer Videokonferenz die Krise in der Eurozone. Obama befürchtet ihr Überschwappen in die USA. (Archivbild)

(Foto: REUTERS)

Um die Ausgestaltung des Euro-Rettungsschirms streiten derzeit Frankreich und Deutschland. Die Eindämmung der Schuldenkrise, mit umfassenden Mitteln, verzögert sich dadurch. Das ruft US-Präsident Obama auf den Plan, der ein Übergreifen auf die heimische Wirtschaft befürchtet. Ein Sechs-Augen-Gespräch wird geführt.

Die Sache ist ernst: US-Präsident Barack Obama hat mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy bei einer Videokonferenz über die europäische Schuldenkrise gesprochen. Merkel und Sarkozy hätten die Dringlichkeit der Probleme erkannt und arbeiteten an einer umfassenden Lösung, teilte das US-Präsidialamt mit. Obama hoffe, dass bis zum G20-Treffen in Frankreich am 3. und 4. November eine Lösung gefunden werde. Der Termin sei ein Schlüsseldatum für die europäischen Staats- und Regierungschefs.

Um die Ausgestaltung des Euro-Rettungsschirms EFSF ist allerdings ein Streit zwischen Deutschland und Frankreich entbrannt: Frankreich fordert, den EFSF über eine Notenbank-Finanzierung schlagkräftiger zu machen. Diese Idee lehnt die deutsche Regierung bislang strikt ab.

Entscheidung verschoben

Dadurch verzögert sich der von den Märkten lang erhoffte Befreiungsschlag in der Schuldenkrise. Umfassende Schritte zur Eindämmung der Probleme sollen nicht wie geplant auf dem EU-Gipfel am Sonntag fallen, sondern in der kommenden Woche.

Spätestens am Mittwoch sollen die Staats- und Regierungschefs der Eurozone das Paket bei einem weiteren Treffen beschließen, wie die Regierungen in Berlin und Paris ankündigten. Die USA befürchten ein Übergreifen der europäischen Krise auf die amerikanische Wirtschaft.

Rehn pro Deutschland

Im deutsch-französischen Streit über die Ausgestaltung des Euro-Rettungsschirms EFSF stärkt indes EU-Wirtschaftskommissar Olli Rehn indirekt Deutschland den Rücken. Die von Frankreich geforderte Finanzierung des EFSF über die EZB "könnte schwierig werden", sagte Rehn dem "Handelsblatt". "Wir müssen aufpassen, was der EU-Vertrag erlaubt und was nicht", sagte Rehn.

Quelle: ntv.de, bad/rts

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